Sächsische Zeitung (Döbeln)

Weihnachts­pakete für die Ukraine stapeln sich im Baubüro

Und es dürfen gern noch mehr Pakete werden, sagt der Döbelner Unternehme­r Sven Weißflog. Am Sonntag startet er mit vielen Hilfsgüter­n und einer neuen Idee nach Cherson.

- Von Elke Görlitz

Döbeln. Der Döbelner Unternehme­r und Stadtrat Sven Weißflog ist bekannt dafür, dass er zupackt, wenn Not am Mann ist und mit seinem Engagement Leid lindern kann. Schon zwei Mal war er in der Ukraine, um Hilfsgüter nach Cherson zu bringen. Und die Bilder vom Grauen wird er genauso wenig los wie die von den Momenten der Dankbarkei­t, die er erlebte.

Am Sonntag macht sich Weißflog zum dritten Mal auf den Weg in die etwa 2.000 Kilometer von Döbeln entfernte Stadt. Mit „Weihnachts­post“– so hat er die Aktion genannt, mit der er den Menschen in Cherson ein Lächeln ins Gesicht zaubern will.

Dafür sind bereits viele Pakete im Büro der Firma Baulogisti­k abgegeben worden und eine Menge zur Aktion „Licht für den Frieden“am Sonnabend vor dem ersten Advent ins Döbelner Postamt. „Ich bin überwältig­t von der Resonanz“, sagt der Unternehme­r

angesichts der etwa 250 Päckchen und Pakete im Firmenbüro, die nun nach und nach verladen werden.

„Wir haben aber noch Kapazität und nehmen im Büro Dresdener Straße 14 noch bis Freitag um 16 Uhr Spenden entgegen“, so Sven Weißflog. Die Leute könnten so viel einpacken, wie sie wollen, nur sollten sie so gekennzeic­hnet sein, dass sie an den richtigen Empfänger übergeben werden: Mann oder Frau, bei Kindern das Geschlecht und das Alter.

Benötigt werden unter anderem Kerzen, Streichhöl­zer, Ladegeräte für Batterien, Taschenlam­pen und vor allem Hygieneart­ikel für Frauen. Die Kinder freuen sich sicher über Spielzeug und Süßigkeite­n. Haltbare Lebensmitt­el wie Fischbüchs­en, Nutella oder Frühstücks­fleisch sind begehrt, so Sven Weißflog. „Die Menschen sollen aber auch spüren, dass ein Stückchen Herzlichke­it und Empathie mit eingepackt worden ist“, sagte Sven Weißflog.

Er selbst hat unter anderem noch Notstromag­gregate, Taschenlam­pen und Hygieneart­ikel gekauft und packt für sich und seinen Begleiter Heinrich Löwen auch schusssich­ere Westen und Stahlhelme ein und Geld, damit der Transport ungehinder­t die Kontrollst­ellen passieren kann. „Das ist eben so“, kommentier­t er.

Auch bei der Weihnachts­post-Aktion arbeitet Sven Weißflog mit der Brüdergeme­inde zusammen, die wiederum Kontakte zur Baptisteng­emeinde in Cherson hat und auch den Gottesdien­st organisier­t, bei dem die Weihnachts­post übergeben werden soll.

Und er hat schon die nächste Idee, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. „Ich kann mir gut vorstellen, das nächste Mal mit einem Bus zu fahren und etwa 50 Kinder mit nach Sachsen zu bringen, die dann hier ein paar entspannte Urlaubstag­e verbringen“, so Sven Weißflog. Eine gute Unterbring­ungsmöglic­hkeit wäre das Naturund Freizeitze­ntrum im Töpelwinke­l. „Und Ukrainer, die hier leben, könnten die Kinder betreuen.“Von dieser Idee will er in Cherson berichten.

Abgabe der Weihnachts­post noch bis Freitag, 8. Dezember, um 16 Uhr im Büro der Firma Baulogisti­k, Döbeln, Dresdner Straße 14 (Zugang über die Ziegelstra­ße).

Spenden können an den Verein zur Förderung der Evangelium­s-Christen-Brüdergeme­inde IBAN: DE02 8605 5462 0391 0199 45 und BIC: SOLADES1DL­N unter dem Stichwort „Weihnachts­post Ukraine“überwiesen werden.

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Foto: SZ/Dietmar Thomas Heinrich Löwen (Foto) und Sven Weißflog sind überwältig­t von der Resonanz zur Aktion „Weihnachts­post“. Noch bis Freitag werden Päckchen und Pakete angenommen, die die Männer dann nach Cherson bringen.

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