„In unserer Situation geht es einzig darum zu punkten“
Titelfavorit hin oder her: Fußball-Verbandsligist SC Bliesransbach hofft im Derby beim FV Bischmisheim auf die Wende.
Luftlinie sind es nur etwa sechs Kilometer, die den Sportplatz des Fußball-Verbandsligisten FV Bischmisheim von dem des Ligarivalen SC Bliesransbach trennen. In der Tabelle ist der Abstand zwischen den beiden Lokalrivalen derweil bereits nach den ersten Saisonspielen ausgeprägt: Während der von Jannik Schliesing trainierte FV Bischmisheim mit drei Siegen aus vier Spielen einen guten Start hingelegt hat, rangiert der SC Bliesransbach mit einem Zähler aus bereits fünf absolvierten Partien sieglos am Tabellen-Ende.
Am Mittwoch lag die Mannschaft von Spielertrainer Thorsten Bickelmann zunächst auf Kurs, erstmals drei Punkte einzufahren. Gegen den aktuellen Spitzenreiter SG Perl-Besch brachte Jason Greff die Gastgeber in Führung (20. Minute) – doch kurz vor der Pause verpasste
Gäste-Akteur Fabian Koch der Heimelf mit dem 1:1 einen empfindlichen Schlag zur Unzeit. Perl-Beschs Marius Seiwert besiegelte schließlich in der 66. Minute mit seinem Treffer die 1:2-Niederlage. „Am Ende waren es drei verpasste Punkte“, hadert Bickelmann: „Das ärgerliche Gegentor vor der Pause war ein Knackpunkt. Das ist einfach schade, weil es schon das dritte Spiel war, das wir nicht verlieren müssen.“
Der FV Bischmisheim war am Wochenspieltag aufgrund der mit 17 ungeraden Zahl an Mannschaften in der Verbandsliga Süd-West nicht im Einsatz. Die Situation, schlecht in die Runde gestartet zu sein, kennt Schliesing, der ob eines lädierten Sprunggelenks nicht mehr selbst spielt, aber aus der vergangenen Saison. Damals mussten die Bischmisheimer bis zum neunten Spiel auf den ersten Sieg warten. Sie holten vorher nur einen Zähler, was damals zur schnellen Trennung von Trainer Nicola Granata führte. Schliesing übernahm – und führte die Mannschaft souverän zum Ligaverbleib.
Diesmal sind die Ansprüche von Beginn an höher, wobei Schliesing betont: „Wir haben immer noch sechs, sieben Jungs im Team, die in der vergangenen Saison frühzeitig zu Absteigern abgestempelt wurden.“Allerdings sind auch einige arrivierte Neuzugänge da, mit denen sich Bischmisheim – wie der gute Start unterstreicht – viel weiter nach oben orientieren dürfte.
Für Bickelmann ist der FV Bischmisheim sogar „einer der drei TopFavoriten auf die Meisterschaft“. Er muss mit dem SC Bliesransbach an diesem Sonntag um 15.30 Uhr beim Tabellenvierten antreten. „Auch die sind aber schlagbar“, sagt der 37-Jährige: „In unserer Situation geht es einzig darum zu punkten – egal, gegen wen. Außerdem haben wir letzte Saison dort 2:1 gewonnen und zuhause unentschieden gespielt. Daher bin ich guter Dinge.“Trotz des Fehlstarts werde man nicht in Panik verfallen. Bickelmann sieht seine Mannschaft breiter aufgestellt als in der vergangenen Saison. Damals musste Bliesransbach lange um den Ligaverbleib zittern. Als Viertletzter hatte das Team am Ende drei Punkte mehr als der Vorletzte SG Großrosseln/St. Nikolaus auf dem ersten Abstiegsplatz.
Bischmisheim verfolgt derweil anhand der starken Zugänge andere Pläne. „Ein Team formen, das erfolgreichen und schönen Fußball spielt“, erklärt Schliesing. Mit dem „Bischmisheimer Bub“Eric Fuhr, Yves Oberhausen, Julian Schwarz, Johannes Neufang und Tim Wolf hat der 34-Jährige allein fünf saarlandliga-erprobte Spieler von Saar 05 Saarbrücken dazubekommen. Wobei Wolf nach einer Hüft-Operation noch länger ausfällt. Zudem kehrte Defensivspieler Frederik Finkler von Ligarivale und Topfavorit 1. FC Saarbrücken II zurück.