Streit um Baumfällungen am Helmholtz-Institut an der Uni
(cfu) Der Konflikt um die geplante Rodung von Teilen des St. Johanner Stadtwalds spitzt sich zu. Die Bürger-Initiative „Hanni bleibt!“, die sich vehement gegen die Pläne von Land und Stadt zur Erweiterung der Universität Saarbrücken wehrt, hat erneut Vorwürfe gegen ein Helmholtz-Institut erhoben. Hintergrund ist ein Video, das der Initiative zugespielt wurde und einen Eingriff in die Natur gegenüber dem Cispa-Zentrum zeigt.
„Uns wurde ein Video zugespielt, das einen kompletten Kahlschlag zeigt. Das ist absolut inakzeptabel, besonders während der Brut- und Setzzeit“, erklärt eine Sprecherin der Bürger-Initiative. Diese Zeit, die vom 1. März bis zum 30. September andauert, dient dem Schutz der heimischen Vogelwelt. Die Rodungsarbeiten in diesem Zeitraum seien laut Bundesnaturschutzgesetz streng verboten. „Das Helmholtz plant, dort zu bauen, und das mitten im Sommer. Das ist ein klarer Verstoß gegen die Naturschutzbestimmungen“, lautet die Kritik der Aktivisten.
Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung weist die Vorwürfe entschieden zurück. „Die
Bäume wurden bereits im Winter gefällt, weit vor Beginn der Brutund Setzzeit“, betont ein Vertreter des Instituts. „Aktuell entfernt ein Bagger beispielsweise lediglich Wurzeln, Bauschutt und ein altes Kellergewölbe, das bei den Arbeiten entdeckt wurde.“Der Streit um den St. Johanner Stadtwald schwelt seit Monaten. Während die „Hanni bleibt!“-Initiative für den Erhalt eines Buchenwaldes nördlich des Cispa kämpft und auf dessen Bedeutung als grüne Lunge und Lebensraum zahlreicher Tierarten hinweist, sehen das Land und die Stadt die Erweiterung der Uni als Entwicklungschance. Sollten die Pläne umgesetzt werden, bleibt vom „Hanni“, wie der Buchenwald liebevoll von den Aktivisten genannt wird, nur noch ein Teil übrig.
Die Bürgerinitiative ruft unterdessen zu weiteren Protestaktionen auf. „Hanni darf nicht sterben“lautet das Motto. Auf Instagram lädt die Initiative zu einem Waldspaziergang an diesem Sonntag, 11. August, um 14.30 Uhr ein. Treffpunkt ist die Bushaltestelle Stuhlsatzenhausweg. Im Anschluss soll es Kaffee, Kuchen und Livemusik geben, heißt es.