Regen trübt das Fest der Biosphäre
Kurze Zeit schön, aber oft trist und nass – die Macher des 18. Biosphärenfestes am Sonntag in Kleinblittersdorf hatten mit Wetterkapriolen zu kämpfen.
Das 18. Biosphärenfest ging am vergangenen Sonntag in die Geschichte ein. Noch nie hat es bei einem Biosphärenfest so viel geregnet wie in Kleinblittersdorf. Wie der Biosphären-Zweckverband mitteilte, hat es bislang bei 17 Biosphärenfesten insgesamt vier Stunden geregnet. In Kleinblittersdorf regnete es bis auf wenige Stunden den ganzen Tag. Statt geplanten 15 000 Menschen kamen gerade einmal 5000 Besucher.
„Nach der Unwetterwarnung am Samstag waren wir froh, dass wir das Fest überhaupt feiern konnten. Es gab zwischendurch für eine kurze Zeit die Situation, dass alle Straßen und Gassen voll mit Menschen waren“, blickt Pia Schramm vom Biosphären-Zweckverband auf das Fest zurück. Bei der Eröffnung am Morgen war die Hoffnung auf Sonne noch groß. Gegen 11 Uhr regnete es nicht mehr, so konnte die Politprominenz das Fest offiziell eröffnen. Offiziell dauert das Biosphärenfest in jedem Jahr von 10 bis 18 Uhr. „Sollte am Nachmittag die Sonne rauskommen, haben wir die Möglichkeit, das Fest noch um ein paar
Stunden zu verlängern“, so Kleinblittersdorfs Bürgermeister Rainer Lang nach der Eröffnung.
An den Ständen herrschte um die Mittagszeit reges Treiben. „Wir haben schon um 10.30 Uhr den ersten Teller Linsensuppe mit Würstchen verkauft. So kann es weitergehen“, sagte Anneliese Kempf von den Bliesransbacher Landfrauen. Auch beim Förderverein für das Kleinblittersdorfer Freibad gingen früh die ersten süßen und herzhaften Waffeln über den Tisch. Auf der Bühne spielten die Kuchlinger Musikanten, und alles hatte den Anschein, als könne es doch noch ein gelungenes Biosphärenfest werden.
„Wir hatten schon um kurz vor 16 Uhr alle 500 Koweneschter verkauft. Das war ein Erfolg“, berichtet Heike Trier von den Auersmacher Landfrauen. Koweneschter sind eine Bratmasse, die mit Ziebeln und Käse in Brötchen gereicht wird. Sie wurden zum Renner auf dem Biosphärenfest. Knapp 100 Standbetreiber hatten sich angemeldet. Teilnahmeberechtigt waren nur Betreiber, Vereine und Organisationen aus dem Biosphärenreservat. Das Zentrum von Kleinblittersdorf wurde für das Fest gesperrt und die Festmeile rund um die Kirche, den Marktplatz und das Rathaus hatte viel zu bieten.
Das stellte auch die Mehrzahl der 5000 Gäste fest, als zwischen 13.30 und 16 Uhr das beste Festwetter war. „Zu uns kamen ganz viele Kinder und versuchten sich an Holzarbeiten. Wir hatten viel Spaß“, sagte Alexander von Oetinger aus Kleinblittersdorf, der mit seiner Familie und Freunden den Kindern die Holzarbeit näher brachte.
Aber dann ging es los. Gegen 16 Uhr setzte starker Dauerregen ein, und im Handumdrehen waren die meisten Besucher weg. Das änderte sich zwar gegen 17 Uhr wieder etwas, als der Regen aufhörte, doch die meisten Gäste waren schon auf dem Heimweg. „Wir hatten Material für 1000 Waffeln und haben 630 Waffeln verkauft. Wir haben keine Miesen gemacht“, sagte Jutta Bost vom Freibad-Förderverein. Der
Fußball-Club Kleinblittersdorf bot Lyonerpfanne an. „Wir hätten uns mehr erhofft, aber das Wetter spielte nicht mit. Es war aber trotzdem schön, und wir hatten Spaß“, sagte Jens Rundstadler, der Vorsitzende des FC Phönix.
Auf eine Festverlängerung wurde wegen des Wetters am Ende doch verzichtet. Polizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz meldeten keine besonderen Vorkommnisse, und so bleibt zu hoffen, dass Kirkel im kommenden Jahr beim 19. Biosphärenfest mehr Wetter-Glück hat, als die Gemeinde Kleinblittersdorf in diesem Jahr. In Kleinblittersdorf ist das Fest wieder in sieben Jahren.
„Wir haben schon um 10.30 Uhr den ersten Teller Linsensuppe mit Würstchen verkauft.“Anneliese Kempf von den Bliesransbacher Landfrauen