Saarbruecker Zeitung

Kulinarik mit Blick auf den Weißen Riesen

Auf dem ehemaligen Grubengelä­nde in Göttelborn gibt es ein Restaurant, das den Namen eines berühmten Cocktails trägt, den James Bond sehr gerne schlürft – Martinis.

- VON CHRISTINE FUNK

ist Göttelborn, ein Ortsteil von Quierschie­d, vor allem wegen seiner 1887 gegründete­n Steinkohle-Grube. Anfang September 2000 wurde nach 113 Jahren die letzte Schicht auf der Grube Göttelborn gefahren. Mittlerwei­le hat der Strukturwa­ndel auf dem ehemaligen Grubengelä­nde große Fortschrit­te gemacht. Im Eingangsbe­reich des heutigen „Campus Göttelborn“haben sich viele Firmen angesiedel­t, die ein städtebaul­ich attraktive­s Gesamtbild bieten.

Am 1. April 2016 eröffneten Heike Martini und Sandra Scholler ihr Restaurant in der Hauptstraß­e in unmittelba­rer Nähe des „Campus Göttelborn“. Die beiden betreiben in der ehemaligen St.-Barbara-Festhalle der Grube Göttelborn sowohl die Pflegeeinr­ichtung „Palais Konzertwal­d“als auch das Restaurant „Martinis“.

„Mein Wunsch war es zunächst, eine Antipasti-Weinbar zu errichten“, erzählt Heike Martini, „doch dann hat sich daraus ein Restaurant mit 100 Plätzen im Innen- und etwa 120 Plätzen im Außenberei­ch entwickelt.“Die beiden gelernten Krankensch­western hatten keine Erfahrung in der Gastronomi­e, aber dafür jede Menge Ideen.

Wer das Haus betritt, findet rechter Hand ein mächtiges Weinregal mit hochwertig­en Tropfen. „Einzigarti­g im Südwesten ist die Tasting-Station ‚By The Glass`, an der 14 edle Weine probiert werden können“, erklärt

Martini. Über eine Prepaid-Karte lassen sich per Knopfdruck die gewünschte­n Weine in einem Glaskasten auswählen und verkosten. Ein System mit Stickstoff dichtet dabei die Flaschen ab und verhindert so, dass der Wein oxidiert und dadurch frisch bleibt.

Direkt links davon ist im Eingangsbe­reich ein Feinkostla­den in das Martinis integriert, das sogenannte „Genusspala­is“. „Vieles gibt es hier zum Mitnehmen: Zum Beispiel Käse, Oliven und feinste Brotaufstr­iche sowie beste italienisc­he Salami-, Schinkenun­d Wurstspezi­alitäten“, berichtet Scholler. Die Antipasti-Platten werden auch zur Lieferung angeboten.

Am „Genusspala­is“und der Tasting-Station vorbei, gelangt man in den Gastraum des Martinis. Er beherbergt auch einen Eventraum für Seminare und Feierlichk­eiten aller Art. Er kann vom eigentlich­en Lokal abgetrennt werden und bietet bis zu 60 Personen Platz.

Seit einem Jahr hat das Restaurant einen neuen Chefkoch: David Nussbaum, ein in der Saarbrücke­r Szene bekannter Name. Er hat die Speisekart­e neugestalt­et, die ab Juli angeboten wird. Nussbaum beschreibt die neue Karte als „mediterran­e Crossover-Küche“. Hervorzuhe­ben sind die vielen neuen veganen und vegetarisc­hen Gerichte, die Nussbaum kreiert hat. „Zu den veganen Highlights zählen zum Beispiel ein Mandel-Knoblauch-Süppchen mit Brotchips-Croutons und ein Melonen-Fenchel-Salat mit hausgemach­tem veganen Mozzarella“, sagt der Chefkoch. Als Dessert lockt eine vegane Kokoscreme-Brûlée.

Nussbaum plant auch thematisch­e Menüs: „Im Juli, passend zur Urlaubszei­t, steht ‚Italia` auf dem Programm, und im August geht es kulinarisc­h nach Südfrankre­ich“, sagt er. Neben der regulären Karte bietet der Chefkoch auch tagesaktue­lle Empfehlung­en an, je nachdem, was der Markt gerade hergibt – derzeit zum Beispiel

Seezunge und Artischock­en. Dabei legt er großen Wert auf die Verwendung regionaler Zutaten, um Frische und Nachhaltig­keit zu gewährleis­ten.

Eine weitere Neuerung ab Juli ist die Pinsa, eine bekömmlich­ere Alternativ­e zur Pizza. Sie wird mit sehr wenig Hefe hergestell­t und muss 72 Stunden ruhen, bevor sie serviert wird.

Auch an die kleinen Gäste wird gedacht: „Für Kinder gibt es individuel­le Gerichte, wie etwa Nudeln mit Tomatensoß­e oder Schnitzel – ganz nach den Wünschen der jungen Feinschmec­ker“, sagt Scholler.

Über das Jahr hinweg organisier­t das Restaurant vielfältig­e Events. „Diese Veranstalt­ungen bieten immer ein exklusives Fünf-Gänge-Menü mit einer passenden Weinreise“, sagt Martini. Ein Höhepunkt des Jahres soll das Sommer-Open-Air am 27. Juli werden. „Das Event findet im Freien statt und bietet ein spezielles Grillmenü“, erklärt Scholler.

Weitere Veranstalt­ungen sind demnach das Musical-Dinner, das Christmas-Dinner und der kulinarisc­he Weinabend, die alle über das Jahr verteilt stattfinde­n. „Diese Events bieten den Gästen die Möglichkei­t, besondere Abende in angenehmer Atmosphäre zu verbringen“, meint Martini.

Das „Martinis“setzt auf ein umweltfreu­ndliches Mehrwegpfa­ndsystem, das dazu beiträgt, weniger Müll zu produziere­n. „Gäste können ihr Essen auch selbst abholen und so zur Reduzierun­g von Einwegverp­ackungen beitragen“, erklärt Scholler.

Das Restaurant biete zudem moderne Servicelei­stungen an. „Die Gäste können bequem online reserviere­n, online Gutscheine erwerben und sogar Essen zur Abholung im Internet bestellen – ideal für eine schnelle Mittagspau­se“, betont Martini. Ein wöchentlic­her Newsletter informiert über die aktuelle Mittagskar­te und anstehende Veranstalt­ungen, sodass die Gäste stets die aktuellen Informatio­nen zur Verfügung haben.

Vom Restaurant aus sieht man übrigens in unmittelba­rer Nähe den „Weißen Riesen“, das Wahrzeiche­n von Göttelborn. Der „Weiße Riese“ist ein Fördergerü­st der Grube Göttelborn. Im Jahr 1994 wurde die Konstrukti­on fertiggest­ellt und ist mit 90 Metern Höhe weltweit das höchste Fördergerü­st dieser Bauart.

Öffnungsze­iten: Dienstag bis Donnerstag von 11 bis 17 Uhr, Freitag und Sonntag von 11 bis 23 Uhr, Samstag von 17 bis 23 Uhr. Kontaktdat­en: Martinis GmbH, Im Konzertwal­d Göttelborn, Hauptstraß­e 91, 66287 Quierschie­d-Göttelborn, Tel.: (0 68 25) 89 69 01 0. E-Mail: info@martinis.de

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FOTOS: CHRISTINE FUNK Das FührungsTe­am des Martinis: Inhaberin Heike Martini, Chefkoch David Nussbaum, Servicelei­terin Chiara Mayer, Servicelei­tung und Inhaberin Sandra Scholler (von links).
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Das Restaurant Martinis in Göttelborn. Hier der hintere Außenberei­ch, seitlich gibt es am Eingang weitere Plätze.
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Melonen-Fenchel-Carpaccio mit Parmaschin­ken.

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