Cordula Grün und die vegane Wurst
Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, brachte vor dem CDU-Parteitag die Union kräftig in Wallung – mit seiner Forderung, beim Merkel-Kurs zu bleiben und auch Linke wie Grüne nicht so zu verdammen. Auf der Parteitagsfete legte Günther sozusagen nach. Mit Bierchen in der Hand rockte er auf der Bühne, hüpfend und bei einem Lied besonders laut mitsingend – beim Partysong Cordula Grün. So ein Zufall.
Friedrich Merz
und CSU-Chef Markus Söder eröffneten die Feier. Dabei kam es zu einem frotzelnden Dialog, wer denn nun tanzen solle – und Söder rief Merz aus Versehen zum Kanzlerkandidaten aus. Merz: „Bei der CDU tanzt der Chef noch selber.“Söder: „Wenn Du mal im Amt bist, wird es auch weniger.“Hört, hört, im Kanzleramt also. Markus Söder weiter: „Da musst Du dir Mühe geben. Sonst tanzt der Hendrik und der Daniel die ganze Zeit.“Gemeint waren Wüst und Günther – und zwar Merz auf der Nase.
Markus Söder lieferte auf dem Parteitag der Unionsschwester sowieso ein schöne Show ab. Er lobte die CDU und ihr Führungspersonal ausgiebig. Dann merkte der CSU-Chef aber auch an: „Genug gelobt, sonst glaubt das noch jemand.“Mit Sicherheit nicht. Jedenfalls verriet der Bayer schließlich, er habe jetzt erstmals eine vegane Wurst gegessen. Das Fazit des gerne öffentlich futternden Bajuwaren: „Lieb Freunde, lasst es, bitte!“Jeder, wie er mag.
Carsten Linnemann holte auf dem Parteitag ein sehr gutes Wahlergebnis. 91 Prozent. Der Paderborner ist jetzt so stark wie nie, weil er das neue Grundsatzprogramm federführend erarbeitet hat. Von Merz bekam der Generalsekretär nach der Wahl Laufschuhe geschenkt. „Einfach mal machen“, stand auf dem Präsent-Karton, Linnemanns Motto. Sogar beim Parteitag hielt es sich mit Joggen fit, absolvierte frühmorgens je knapp zehn Kilometer. Dazu lud er per WhatsApp auch andere CDU-Kollegen ein. Nicht jeder kam aber so früh aus dem Bett.