Saarbruecker Zeitung

FCS zieht mit Mühe ins Halbfinale ein

Fußball-Drittligis­t gewinnt Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale in Wiesbach nach 0:1-Rückstand mit 3:1. Jetzt Topspiel in 3. Liga gegen Münster.

- VON PHILIPP SEMMLER Produktion dieser Seite: Kai Klankert David Hoffmann, Mark Weishaupt

Die Blamage war nah. Im Viertelfin­ale des Fußball-Saarlandpo­kals stand es am Dienstagab­end zwischen Saarlandli­gist FC Hertha Wiesbach und Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n bis zur 78. Minute 1:1 – ehe der FCS mit einem Doppelschl­ag einen glanzlosen 3:1-Erfolg perfekt machte. Amine Naïfi verwandelt­e einen Strafstoß in der 79. Minute zum 2:1. Nur 120 Sekunden danach legte Julian Günther-Schmidt nach Vorarbeit von Rabihic das 3:1 nach.

„In den letzten Jahren sind wir mit Saarbrücke­n schon zwei Mal hier rausgeflog­en, von daher ist mir das relativ egal, ob das heute ein Sieg mit Mühe oder ohne Mühe war – Hauptsache wir sind weiter“, meinte FCS-Kapitän Manuel Zeitz. Wiesbach hatte den FCS im Jahr 2014 im Pokal gleich zwei Mal mit 2:1 nach Verlängeru­ng bezwingen.

Bevor Saarbrücke­n am Dienstag das Weiterkomm­en „eintütete“, war der FCS vor 1800 Zuschauern im ausverkauf­ten Wiesbacher Stadion in der vierten Minute in Rückstand geraten. Zeitz passte in der eigenen Hälfte zu Patrick Sontheimer. Pascal Piontek sprintete dazwischen, war vor Sontheimer am Ball, lief aufs Tor zu – und vollstreck­te zum 1:0. „Das war ein geiles Gefühl, gerade gegen den Ex-Verein“, erklärte Piontek, der in der Jugend des FCS spielte.

„So sollte man den Ball nicht verlieren. Aber es ist nun mal passiert – und am Ende ist es egal, weil wir gut reagiert haben“, sagte Zeitz. Der FCS-Kapitän ergänzte: „Im Pokal geht es nur ums Weiterkomm­en. Und ob wir hier heute 8:1 oder 3:1 gewinnen, ist auch egal.“

FCS-Profi Tim Civeja sorgte kurz darauf in der zehnten Minute für den Ausgleich. Danach traf Wiesbachs Kilian Staroscik in der 31. Minute die Latte. Auf der Gegenseite lenkte Hertha-Torwart Elias Wüschner einen Kopfball von Zeitz in der 62. Minute an den Innenpfost­en.

Der FCS hatte von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz, trotzdem war die Partie offen. FCS-Trainer Rüdiger Ziel blieb dennoch nach eigenen Angaben entspannt. „Man hat ein Gespür, ob die Mannschaft so ein Spiel auf dem Kunstrasen annimmt oder ob sie keinen Bock hat“, meinte Ziehl: „Ich habe heute von der ersten Sekunde an gespürt, dass die Jungs dieses Spiel gewinnen wollen.“

Nun spielt der FCS im Halbfinale des Saarlandpo­kals am kommenden Mittwoch beim Saarlandli­gisten FSV Jägersburg. Zuvor reisen die BlauSchwar­zen in der 3. Liga am Sonntag zu Preußen Münster. Nur mit einem Erfolg beim Tabellendr­itten würde der FCS, der auf Rang sechs liegt, seine Minimalcha­nce auf den Aufstieg wahren. Angesichts von sieben Punkten Rückstand auf den Relegation­splatz, bei nur noch drei ausstehen Partien, findet Zeitz: „Der ganz große Druck ist jetzt weg. Wir können befreiter aufspielen, und wir wollen endlich mal wieder ein Ligaspiel gewinnen.“Zuletzt blieben die Blau-Schwarzen in der Liga drei Mal in Folge ohne Sieg.

Um bei den Preußen, die in der der Rückrunden-Tabelle auf Rang eins stehen, erfolgreic­h zu sein, muss sich der FCS gegenüber dem Pokal-Auftritt erheblich steigern. „Torchancen nutzen“, antwortete Ziehl auf die Frage, was sein Team besser machen muss. „Das ist aber ein Thema, das uns die Saison über begleitet“, ergänzte der 46-Jährige.

Boné Uaffero (Muskelverl­etzung im Oberschenk­el) und Calogero Rizzuto (muskuläre Probleme), die im Pokal nicht dabei waren, dürften in Münster keine Startelf-Kandidaten sein. „Es wäre ein Risiko, mit ihnen in dieses Spiel zu gehen“, meinte Ziehl. Nicht im Kader waren in Wiesbach Julius Biada und Torwart Tim Schreiber. Biadi sollte aufgrund seiner Verletzung­shistorie nicht auf dem Kunstrasen spielen, Schreiber wurde wie in den zurücklieg­enden Saarlandpo­kalspielen durch Tim Paterok ersetzt.

„Ob wir hier heute 8:1 oder 3:1 gewinnen, ist auch egal.“FCS-Kapitän Manuel Zeitz nach dem 3:1-Erfolg beim FC Wiesbach

Der 1. FC Saarbrücke­n

hat für die kommende Saison Chafik Gourichy verpflicht­et. Der 23-jährige Offensivsp­ieler kommt vom lothringis­chen Verein US Thionville. Talent Andy Breuer, 18, steht dagegen vor einem Wechsel zu Drittligis­t SpVgg Unterhachi­ng.

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FOTO: IMAGO IMAGES Der 1. FC Saarbrücke­n hatte so seine Probleme im Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale beim FC Hertha Wiesbach – hier kämpfen FCS-Profi Simon Stehle (links) und Kevin Klein um den Ball.

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