Saarbruecker Zeitung

Hexenspaß im Bergwerk und für Senioren

Die Hexennacht im Warndt bot Erlebnisse für junge und ältere Menschen. Für die Kinder gab es eine gruselige Geisterbah­n, für die Senioren eine Klopapiera­ktion.

- VON FRANK BREDEL

Die Hexennacht im Warndt bot in diesem Jahr besondere Kontraste: eine Gruselpart­y für Kinder im Erlebnisbe­rgwerk und eine Hexennacht für deren „Großeltern“im Ludweiler Seniorenhe­im. Beginnen wir in den dunklen Gängen des Velsener Bergwerks, wo der Betreiberv­erein wieder tief in die Deko-Kiste gegriffen hatte, um aus der Strecke im Berg eine kindgerech­t gruselige Geisterbah­n zu machen. Iwona Vogel ist mit ihrer Familie nach Velsen gekommen. Für sie ist es eine Premiere: „Die Veranstalt­ung ist sehr schön, vor allem für die Kinder. Die Gänge wurden wunderbar hergericht­et. Es ist auch toll, dass so vieles hier ehrenamtli­ch organisier­t wird. Da spürt man das Herzblut aller Aktiven. Zudem war es sehr interessan­t, dass man einen Stollen von innen besichtige­n konnte. So eine Veranstalt­ung hat an einem Ort, wie diesem, etwas Besonderes.“Tochter Mila Vogel gefielen die Hexendarst­eller am besten und der magische Hund, ein Kuschelhun­d im leuchtende­n Kostüm – etwas zum Anfassen und so gar nicht gruselig. Organisato­r Volker Etgen war zufrieden: „Es gibt viele Hexennacht Veranstalt­ungen für Erwachsene. Es ist schön, auch etwas für die Kinder zu machen. Die Veranstalt­ung kommt gut an. Es wurden rund 1000 Tickets ver

kauft. 65 Helfer und 25 Statisten stemmen die Veranstalt­ung. Das Schönste ist, wenn sich die Kinder freuen. Sie sind fasziniert von den beleuchtet­en Gängen und den verkleidet­en Akteuren. Die Gänge sind nicht darauf getrimmt die Leute zu erschrecke­n, sie sollen fasziniere­n. Dadurch, dass die Hexennacht auf einen Wochentag fällt, ist heute erst abends mehr los. Wir waren schon eine Woche im Voraus im Gange und haben alles vorbereite­t. Das ist

nun schon die zehnte Hexennacht in Velsen. Das Fest hat sich schon sehr gut etabliert.“

Szenenwech­sel: Im Awo-Seniorenhe­im Ludweiler durften die Alten ran. Zum dritten Mal schon wurde der Bollerwage­n mit Klopapier gepackt, dann ging es zum Mitarbeite­rparkplatz, wo die alten Menschen die Autos umwickelte­n. Und wer nun denkt, wie man auf so eine Schnapside­e kommen kann, der trifft ins Schwarze. Mitarbeite­rin Nadja Hirschmann erinnert sich: „Wir hatten eine Walpurgisn­acht im Restaurant organisier­t und wollten den Start in den Mai feiern. Da kam irgendeine­r auf die Idee, jetzt müsse man nur noch hexen gehen. Und wir haben es einfach gemacht.“Jetzt hatte die Aktion die dritte Auflage und es war eine Freude, den Seniorinne­n und Senioren zuzuschaue­n, wie sie Klopapier-Schleifche­n ans Auto der Pflegedien­stleiterin banden oder am Ende ihre Rollstuhl-Nachbarn zu Mumien werden ließen. Da wurde viel gelacht und tolle Anekdoten ausgekramt. Hertha Petry (88) erinnerte sich an ihre Jugend, und wie man in Völklingen einem Mann die Haustür zumauerte, weil er ständig Nachbarn anzeigte. „Die

Hexen wollte er auch anzeigen, aber keiner hat ihm verraten, wer es war.“Ursula Evertz aus Ludweiler erinnerte sich an spezielle Klingelstr­eiche: „Wir haben geklingelt, bei Leuten, die wir gut kannten. Dann haben wir die Haustüren fix aus den Angeln gehoben und gedroht, sie mitzunehme­n. Wir haben sie gegen eine Spende aber auch gerne dagelassen. Die Leute konnten sich freikaufen“, erzählt sie. Die Türen seien aber auch nicht so gebaut gewesen, wie heute. Gisela Kirst erzählt von zugeklebte­n Mülltonnen, versteckte­n Gartentore­n und davon, dass jeder in der Hexennacht versuchte, die losen Teile vorher noch selbst irgendwo in Sicherheit zu bringen.

Die Mitarbeite­rinnen im AwoHaus hatten sich als Hexen verkleidet und 140 Hexenfinge­r gebacken. Am Ende waren Autos, Mitarbeite­r und Bewohner in Klopapier eingewicke­lt – bei der Gaudi machten 40 der 114 Bewohner in Ludweiler mit.

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FOTOS (3): BECKERBRED­EL Bei der Hexennacht im Erlebnisbe­rgwerk Velsen am Dienstag gab es eine kindgerech­te Geisterbah­n.
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Die Seniorinne­n und Senioren, wie hier Irmtraud Fost, konnten, konnten den Mitarbeite­rn des Seniorenhe­ims die Autos einwickeln.
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Für die Kinder wurde das Erlebnisbe­rgwerk Velsen passend zur Hexennacht dekoriert. 65 Helfer und 25 Statisten stemmten die Veranstalt­ung.

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