Nur eine Serie hält im Finale
Europa-League-Endspiel zwischen Rekordsieger FC Sevilla und der AS Rom.
(sid) José Mourinho gibt sich gewohnt großspurig. Er sei als Trainer durch seine Erfahrungen jetzt „noch besser“, seine Motivation wachse „jeden Tag“, sagte der Coach der AS Rom. Fünf Mal stand er bereits in einem europäischen Finale an der Seitenlinie – und fünf Mal ging seine Mannschaft als Sieger vom Platz. „Besserer Trainer, bessere Person, gleiche DNA“, betonte Mourinho nun vor dem Europa-LeagueEndspiel gegen den FC Sevilla an diesem Mittwoch (21 Uhr/RTL) – in dem er seine makellose Final-Bilanz weiter ausbauen will.
„Die DNA ist Motivation und
Freude, der Wunsch nach großen Momenten. Das versuche ich, auch den Jungs zu vermitteln“, sagte der 60-Jährige vor dem Showdown in der Puskas Arena von Budapest. Die DNA des Portugiesen in Rom? Destruktiver, aber erfolgreicher Defensiv-Fußball. Das hat nicht nur Bayer Leverkusen in den Halbfinal-Duellen (0:1, 0:0) zu spüren bekommen.
Doch auf die Römer wartet ein echter Brocken – denn auch der FC Sevilla kennt sich mit Endspielen bestens aus. Sechs Mal traten die Andalusier im zweitwichtigsten europäischen Vereinswettbewerb im Finale an, sechs Mal stemmten sie am Ende den Pokal in den Himmel – Rekord. Trainer José Luis Mendilibar ist aber vor dem unersättlichen Taktikfuchs Mourinho gewarnt. „Er ist einer der ganz Großen. Wenn man sich anschaut, was er alles gewonnen hat, bekommt man Angst“, sagte der 62-Jährige, der eine durchwachsene Saison mit seinem Team noch erfolgreich abschließen will. In der spanischen Liga steht Sevilla nur auf Rang elf, in ihrem Lieblingswettbewerb schalteten die Andalusier aber die europäischen Schwergewichte Manchester United und Juventus Turin aus.
Offensivspieler Oliver Torres sagte: „Diesen Pokal zu gewinnen, nach diesem Jahr, wäre etwas Wunderbares und Einzigartiges.“Im Weg steht dabei nur noch die formschwache Roma (nur ein Sieg aus den jüngsten neun Spielen) und Rekordjäger Mourinho. Sollte der Portugiese mit den Römern triumphieren, würde er mit sechs internationalen Titeln zum alleinigen Rekordhalter unter den Trainern aufsteigen. „Über Kompetenz brauchen wir nicht zu sprechen – es reicht ein Blick auf seine Erfolge“, sagte Roms Weltmeister Paulo Dybala. Bisher teilt sich Mourinho die Bestmarke mit Giovanni Trapattoni, der ebenfalls fünf europäische Titel geholt hat. 2022 hatte Mourinho mit den Giallorossi die Conference League gewonnen.