Saarland hofft auf viele Jobs durch neue Industrie
Durch ein Forschungsprojekt, das der Bund mit 17 Millionen Euro fördert, soll das Land zur Modellregion für eine neue Kühlund Klimatechnik werden.
Ein neuer Forschungsverbund aus Saarbrücker Wissenschaftlern und der Montanstiftung Saar will die Kühl- und Klimatechnik revolutionieren und eine ganz neue, zukunftsweisende Industrie im Saarland ansiedeln. Tausende Arbeitsplätze könnten dort nach Überzeugung der beteiligten Forscher im Zeitraum von zehn Jahren entstehen.
Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt unter dem Titel „DEPART!Saar“über neun Jahre hinweg mit 17 Millionen Euro. „Das Potenzial ist riesengroß“, sagt Stefan Seelecke, Professor für Intelligente Materialsysteme an der Saar-Uni. Er gilt international als führend auf dem Gebiet der „Elastokalorik“, bei der durch das Verformen spezieller Nickel-Titan-Drähte Energie entsteht, die zur Kühlung oder zum Klimatisieren genutzt werden kann. Seelecke zufolge sehen sowohl die EU-Kommission als auch das US-Energieministerium darin die aussichtsreichste Alternative zu bestehenden, energieintensiveren Verfahren.
Am Ende der neunjährigen Laufzeit des Projekts, in das auch die
Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) involviert ist, sollen marktreife Produkte mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten stehen. Sie reichen von der Gebäudeklimatisierung über die Elektromobilität bis hin zur Metallindustrie. „Wir wollen das Saarland international zur Modellregion machen“, erklärt Professor Dirk Bähre, Co-Geschäftsführer des mitbeteiligten Saarbrücker Zentrums für Mechatronik (ZeMa).
Für Saar-Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) eröffnet das Projekt dem Saarland „Chancen auf eine große Wertschöpfungsdimension“. Laut Uni-Präsident Manfred Schmitt könne dieser Forschungsverbund eine „neuartige Spitzentechnologie zur Marktreife“führen. Ziel der beteiligten Forscher ist es, gemeinsam mit Unternehmen möglichst die gesamte Lieferkette im Saarland zu verankern.
„Das Potenzial ist riesengroß.“Stefan Seelecke Professor für Intelligente Materialsysteme an der Universität des Saarlandes.