Eine neue „Währung“für Völklingen
Völklingen- Geschenkgutscheine, die es nun mit neuem Partner auch online und in mehr Geschäften gibt, sollen die Kaufkraft in der Stadt halten.
Mit diesem Gutschein soll’s künftig gut sein – oder genau genommen: noch besser sein. Jedenfalls sieht Lars Hüsslein den bisherigen Völklingen-Geschenkgutschein, der den lokalen Handel unterstützen soll, als Erfolgsgeschichte: Vom Völklinger Wirtschaftskreis und der Völklinger Wirtschaftsförderungsund Stadtmarketinggesellschaft GWIS 2008 ins Leben gerufen, wurden bis heute über 27 000 Gutscheine verkauft. Das bedeute in dieser Zeit über 700 000 Euro Umsatz für die beteiligten Geschäfte, bei denen man den Gutschein einlösen kann, rechnet GWIS-Geschäftsführer Hüsslein vor.
Doch jetzt wurde und wird alles auf neue Beine gestellt. Zumal es den Gutschein bisher nur im Bürgerbüro der Stadt und in der Tourist-Info gegeben hatte, aber immer öfter die Frage laut wurde, warum man den Geschenkgutschein denn nicht online bekommen könne, schildern Hüsslein und Doreen Fischer aus dem Referat für Wirtschaft, Stadtmarketing und Tourismus der Völklinger Stadtverwaltung.
Entscheidend bei der Neuausrichtung: Mit im Boot ist jetzt das Start-up „Keeplokal“(etwa: „Behalt’s im Ort“oder „Mach’s vor Ort“) aus St. Wendel. „Keep Lokal“hat sich, inzwischen auch über das Saarland hinaus, auf das Geschäft mit lokalen- und regionalen, aber auch mit Firmengutscheinen spezialisiert. Über das noch junge Unternehmen läuft dann nicht nur der InternetHandel mit den neuen VölklingenGutscheinen, sondern es trägt auch dafür Sorge, dass die Gutscheine in verschiedenen Geschäften – etwa bei Globus Völklingen – gekauft
werden können. Auch in Tankstellen-Shops sollen sie bald – voraussichtlich noch im ersten Quartal 2023 – erhältlich sein, Discounter seien ebenfalls „in Arbeit“, schildert „Keeplokal“-Geschäftsführer Andreas Maurer.
Die Online-Gutscheine kann man zuhause selbst ausdrucken, bald sollen auch Geschenkgutscheine in Umschlägen zugeschickt werden können, die für besondere Termine wie Ostern oder Weihnachten gestaltet sind. Völklingen-Gutscheine gibt es gestaffelt von zehn bis 250 Euro, zudem gibt es einen mit wieder aufladbaren „Mitarbeiterkarten“, mit denen es eine besondere Bewandtnis hat: Jedes Unternehmen darf, rechtlich gesehen, monatlich an seine Mitarbeiter sogenannte Sachbezüge im Wert von 50 Euro vergeben, die für beide Seiten steuerfrei sind. Schon die bisherigen Völklingen-Gutscheine, so Hüsslein,
seien gerne von Völklinger Firmen genutzt worden, um sie als Gratifikationen an Mitarbeiter zu vergeben.
In Völklingen kann man die vom Tag des Kaufes an drei Jahre gültigen Gutscheine „vom Start weg“
schon in etwa 50 Geschäfte aus den unterschiedlichsten Branchen vom Friseur bis zum Autohändler einlösen. Die Gutscheine in der alten Form gibt es nicht mehr, schildert der GWIS-Geschäftsführer, man
kann sie aber noch einlösen.
„Und das Geld geht nicht, wie bei Amazon-Gutscheinen, über den großen Teich“, so Maurer zum System der lokal einsetzbaren Geschenkgutscheine, „sondern es bleibt hier.“Der Markt für Geschenkgutscheine sei beachtlich: Jeder Deutsche gebe im Schnitt pro Jahr etwa 125 Euro für Gutscheine aus. Wirtschaftliches Ziel sei es, dass „Keeplokal“etwa zehn Prozent der „Gutschein-Ausgaben“in der Stadt Völklingen für das eigene Gutschein-System gewinnen kann. In St. Wendel habe man bereits etwa 20 Prozent erreicht. Im Regionalverband Saarbrücken ist Völklingen, nach der Landeshauptstadt, die zweite Stadt, die über „Keeplokal“einen eigenen Gutschein aufgelegt hat. Der ebenfalls angebotene „Saarlandgutschein“kann auch in Geschäften weiterer Kommunen eingelöst werden.