Saarbruecker Zeitung

Rekordsumm­e für ländlichen Raum

In den nächsten fünf Jahren f ließen 93 Millionen Euro von EU, Bund und Land in den ländlichen Raum des Saarlandes. Gefördert wird auch der Öko-Landbau.

- VON DANIEL KIRCH

SAARBRÜCKE­N Für die Förderung des ländlichen Raums und der Landwirtsc­haft im Saarland steht in den nächsten fünf Jahren so viel Geld zur Verfügung wie noch nie – allerdings hätte es nach den bisherigen Planungen noch mehr sein können. Umweltmini­sterin Petra Berg (SPD) rechnet für die Förderperi­ode 20232027 des EU-Fonds für Landwirtsc­haft und ländlichen Raum (ELER) mit 93 Millionen Euro – 35 Millionen Euro mehr als in der letzten Förderperi­ode. „Das ist ein Meilenstei­n, den wir erreicht haben“, sagte Berg am Dienstag, sprach gar davon, dass man nun „die bisherige Mangelwirt­schaft beenden“könne.

Im besten Fall aber wären 131 Millionen Euro drin gewesen. Bergs Vorgänger Reinhold Jost (SPD) hatte zur Begeisteru­ng der Bürgermeis­ter im ländlichen Raum bei der Verteilung der EU-Gelder im vergangene­n Jahr durchgeset­zt, dass das Saarland für die Förderperi­ode 2023-2027 mehr als doppelt so viel bekommt wie zuvor: 56 Millionen Euro. Dafür war Jost auch von der CDU gelobt worden. Zusammen mit der Kofinanzie­rung durch den Bund und aus dem Landeshaus­halt wären 131 Millionen Euro möglich gewesen, diese Zahl hatte Jost im vergangene­n Jahr genannt, diese aber unter einen „Haus

haltsvorbe­halt“gestellt, was so viel heißt wie: noch nicht sicher. Dass es nun 93 Millionen Euro sind, liegt an den geringeren Mitteln des Landes. Berg begründet dies mit „anderen Prioritäte­nsetzungen“in den Haushaltsb­eratungen vor dem Hintergrun­d von Ukraine-Krieg, Klimaschut­z und Strukturwa­ndel. Das sei „nicht ganz unerwartet“gekommen.

Die 93 Millionen Euro setzen sich zusammen aus 56 Millionen von der EU, 25 Millionen vom Land und 12 Millionen vom Bund. Mit 56Millione­n schöpft das Saarland laut Berg den maximal möglichen Betrag der EU aus. Der geringere Landesante­il hat demnach also nicht zur Folge, dass aus Brüssel oder Berlin weniger Geld fließt, wie dies bei vielen anderen Förderprog­rammen der EU und des Bundes der Fall ist, bei denen das

Saarland seinen Eigenantei­l nicht gestemmt bekommt und Mittel verfallen. In allen Förderbere­ichen stehe künftig mehr Geld zur Verfügung als in den Jahren zuvor, sagte Berg.

Was soll nun damit passieren? Unter anderem soll der Anteil des ökologisch­en Landbaus im Saarland bis 2025 von 20 auf 25 Prozent steigen. Berg kündigte außerdem an, dass Geld in die Vermarktun­g regionaler Lebensmitt­el fließen werde, aber auch in die Unterstütz­ung von Landwirtsc­haftsbetri­eben, die zum

Beispiel in mehr Tierwohl investiere­n. Junge Landwirte können bei ihrer Existenzgr­ündung gefördert werden.

Auch artenreich­e Kulturland­schaften sollen gefördert werden, so sind Mittel für Biotope vorgesehen, die zum Schutz von Wildtieren und Insekten angelegt werden, oder für die Förderung von Blühfläche­n. Außerdem können Dörfer und Gemeinden profitiere­n, hier können auch Baumaßnahm­en gefördert werden.

Außerdem soll es künftig fünf statt wie in der Vergangenh­eit vier sogenannte Leader-Regionen geben. Im Rahmen dieses EU-Programms wird der ländliche Raum gefördert, bisher gehörten hierzu die Regionen Biosphäre Bliesgau, St. Wendeler Land, Merzig-Wadern und Warndt-Saargau.

Der Anteil des ökologisch­en Landbaus im Saarland soll bis 2025 von 20 auf 25 Prozent steigen.

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FOTO: LINO MIRGELER/DPA Das Saarland wird in den kommenden Jahren in die ökologisch­e Landwirtsc­haft investiere­n.

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