Saarbruecker Zeitung

Revolution für den Stadtverke­hr

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PARIS (dpa) Citroën sagt dem Kollaps des Stadtverke­hrs den Kampf an. Um wachsende Megacitys zu entlasten und deren Bürger trotzdem mobil zu halten, planen die Franzosen einen autonomen und elektrisch­en Fahrdienst, der mit vielfältig­en Aufbauten die verschiede­nsten Bedürfniss­e befriedige­n soll.

Das gemeinsam mit zahlreiche­n Partnern entwickelt­e Projekt trägt den Namen „Urban Collectif“und skizziert eine Vision, die nach Angaben der Franzosen frühestens in 10 bis 20 Jahren Wirklichke­it wird. Ihr Herzstück ist das sogenannte Skate, eine 2,60 mal 1,60 Meter große Plattform, in der die Batterie und die Elektronik für das autonome Fahren installier­t sind. Sie wird angetriebe­n von neuartigen Rädern, die wie Bälle aussehen und von den integriert­en Motoren in jede Richtung gedreht werden können.

Deshalb kann das Skate laut Citroen auch quer oder schräg fahren. Mit Rücksicht auf den Autopilote­n ist die Fahrt auf 25 Kilometer pro Stunde limitiert und an eigene Spuren gebunden, sagt Citroën. Für dieses standardis­ierte Skate sollen Projektpar­tner sogenannte Pods entwickeln, die je nach Bedarf automatisc­h hinzugefüg­t werden. So entsteht aus dem motorisier­ten Brett ein Fahrzeug. Dabei denken die Franzosen an zahlreiche Anwendunge­n vom Yogastudio auf Rädern über die rollende Werkstatt bis hin zum Food Truck und demonstrie­ren die Möglichkei­ten mit drei ersten Studien.

Gemeinsam mit einer Hotelkette haben sie eine mobile Suite sowie ein Fitnessstu­dio für den Feierabend­verkehr entwickelt. Mit einer Firma für das Stadtmarke­ting wurde eine Art Bushaltest­elle entwickelt, die selbst ans Ziel fährt. Zwar glaubt Citroën-Chef Vincent Cobée fest an das Konzept und hält es technisch für vergleichs­weise leicht umsetzbar. Doch weiß der Manager, dass ein Autoherste­ller das Problem der urbanen Mobilität nicht alleine lösen kann: „Wenn nicht die Bürgermeis­ter und Mobilitäts­anbieter mitziehen, und Partner keine Pods aufstellen, wird es bei der Vision bleiben.“

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FOTO: CITROËN/DPA Mit einem autonom fahrenden Skateboard (Mitte vorn) und seinen modularen Anbauten soll der Verkehr in Städten revolution­iert werden.

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