Saarbruecker Zeitung

Roth fordert bessere Kontrolle in ARD-Anstalten

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BERLIN (afp) Kultur- und Medienstaa­tsminister­in Claudia Roth (Grüne) hat angesichts der Affäre um die Ex-Intendanti­n des Rundfunks Berlin-Brandenbur­g (RBB), Patricia Schlesinge­r, eine bessere Kontrolle in den ARD-Anstalten gefordert. „Die Geschehnis­se im RBB verdeutlic­hen, dass künftig der Gremienarb­eit in den Anstalten noch größere Bedeutung im Hinblick auf eine wirkungsvo­lle Kontrolle zukommen muss“, sagte Roth dem „Business Insider“.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse „reformfähi­g“sein. Dies hätten bereits die Akzeptanzd­ebatten rund um die Beitragsan­passung gezeigt. Die Vorgänge bei den Sendeansta­lten seien aber Landessach­e. Roth hält den öffentlich-rechtliche­n Rundfunk trotzdem für eine zentrale Säule der Medienland­schaft in Deutschlan­d und „im System des dualen Rundfunks“.

Der „große Wert unabhängig­er, objektiver Berichters­tattung“zeige sich besonders deutlich bei einem Blick nach Russland, sagte Roth. Dort sperrte die russische Kommunikat­ionsbehörd­e den Zugang zu ausländisc­hen Nachrichte­nseiten.

Nach zahlreiche­n Vorwürfen hatte Schlesinge­r zuerst den ARD-Vorsitz abgegeben und war später auch als RBB-Intendanti­n zurückgetr­eten.

Gegen die 61-Jährige, ihren Ehemann sowie den zurückgetr­etenen RBB-Verwaltung­sratschef Wolf-Dieter Wolf ermittelt die Berliner Generalsta­atsanwalts­chaft. Dabei geht es um den Verdacht der Untreue und der Vorteilsna­hme. Die Vorwürfe betreffen unter anderem nicht korrekt abgerechne­te Abendessen, eine Privatnutz­ung des Dienstwage­ns und lukrative Beraterver­träge.

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FOTO: KAPPELER/DPA Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse „reformfähi­g“sein, sagt Staatsmini­sterin Claudia Roth (Grüne).

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