Saar-Ärzte fordern Schulfach Gesundheit
Die Schüler im Saarland sollen medizinisches Grundwissen vermittelt bekommen, fordern Ärzte. Die Landesregierung will jedoch kein neues Fach.
SAARBRÜCKEN Die Ärztekammer des Saarlandes spricht sich dafür aus, Gesundheit als eigenes Schulfach einzuführen. „Es besteht ein großer Konsens zwischen Gesundheitsexperten, dass die Einführung des Schulfaches Gesundheit von großer Bedeutung im Sinne der Prävention und der Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung ist“, sagte Dr. Josef Mischo, der Präsident der Ärztekammer. Die saarländischen Ärzte nahmen damit
Bezug auf einen Gastbeitrag von Professor Dr. Jörg Loth, dem Vorstand der IKK Südwest, der am Freitag in der Saarbrücker Zeitung ebenfalls Gesundheit als eigenes Schulfach gefordert hatte.
Bereits auf dem Deutschen Ärztetag vergangene Woche in Bremen hatte die vierköpfige Delegation der Ärztekammer des Saarlandes beantragt, Gesundheit als Schulfach einzufordern. Der Antrag wurde von den 250 Delegierten mit großer Mehrheit angenommen. Im Beschlussprotokoll fordert der Ärztetag „die politisch Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene auf, dafür Sorge zu tragen, die Gesundheitskompetenz der Kinder und Jugendlichen zu stärken und ein eigenständiges Schulfach Gesundheit regulär einzuführen.“In dem neuen Fach solle von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss „medizinisches Grundwissen vermittelt“werden. „Wie Lesen, Schreiben und Rechnen gehört ein Grundverständnis von gesunder Lebensweise zur Grundlage einer guten Bildung“, erklären die Ärzte.
Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) sagt, Gesundheitsförderung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, ein eigenes Schulfach Gesundheit sei jedoch nicht realistisch. Es gebe in den Schulen aber bereits eine große Vielfalt an Projekten und Programmen in diesem Bereich.