Auch Platz drei wird kräftig gefeiert
Jubel, Stolz und ein wenig Enttäuschung. Die Kita Pastor Hein hat beim Deutschen Kita-Preis Platz drei belegt und den Publikumspreis gewonnen.
SULZBACH/BERLIN Großer Jubel, Stolz auf das Geleistete, aber auch ein bisschen Enttäuschung – am Montag gab es in der Aula in Sulzbach und im gut 700 Kilometer entfernten Berlin das große saarländische Gefühlschaos. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung verlieh zum fünften Mal den Deutschen Kita-Preis. Mehr als 1000 Kitas und Bündnisse hatten sich im vergangenen Jahr für den Preis beworben. Darunter auch die Kita Pastor Hein in Altenwald.
Im Herbst vergangenen Jahres stand fest, dass es die Altenwalder Kita unter die besten 25 geschafft hatte. Im Januar kam die Mitteilung, dass die Pastor-Hein-Kita unter den besten zehn ist und zum großen Finale nach Berlin darf. Die Anspannung war riesig, als ein fünfköpfiges Team um die Kita-Leiterin Sabine Betz am vergangenen Sonntag nach Berlin fuhr. Auch in der Aula knisterte es am Montagabend gewaltig. Dort wurde die Preisverleihung auf einer Großbildleinwand live übertragen, etwa 50 Leute schauten zu.
Gegen 17.30 Uhr gingen die Hände zum ersten Mal Richtung Himmel, und es gab Jubelrufe in der Aula. Barbara Schöneberger, die die Preisverleihung in Berlin moderierte, gab bekannt, dass die Kita Pastor Hein den Publikums- und Eltern-Sonderpreis gewonnen hat. „Das ist ein ganz toller Erfolg, den kann uns schon keiner mehr nehmen. Vielleicht schaffen wir auch das ganz große Ding“, sagte Jessica Kirsch, eine Erzieherin der PastorHein-Kita, in der Aula. Der Gewinner des Sonderpreises wurde durch eine Online-Abstimmung ermittelt. Die Kita in Altenwald gewann mit 3148 Stimmen. Rosa Wetscher, Redaktionsleiterin der Gruner- und Jahr-Familienredaktion, überreichte Sabine Betz die Trophäe für den Sonderpreis in Berlin. Zudem gab es noch Pakete mit Kinderbüchern für Ein- bis Sechsjährige.
In der Aula in Sulzbach freuten sich auch die Eltern. „Wir haben auch für unsere Kita abgestimmt und sind richtig glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte eine Mutter. Nach dem ersten Jubel folgte wieder die Anspannung. Denn nun kam es im Finale zur großen Bekanntgabe der besten Kita Deutschlands. Ein Jahr lang hat sich die Altenwalder Kita von ihrer besten Seite präsentiert und sich auf diesen Moment vorbereitet. Die vielen tollen und nachhaltigen Projekte wurden einer Jury vorgestellt, sogar ein Imagefilm wurde aufgenommen. Zuerst wurden in Berlin die vier Zweitplatzierten vorgelesen, und in der Aula wusste keiner so recht wohin mit den Nerven. Die Pastor
Hein-Kita wurde nicht vorgelesen. Das bedeutete, dass die Altenwalder entweder der große Gewinner sind oder sich den dritten Platz mit fünf anderen Kitas teilen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) trat ans Mikrofon und verkündete. „Der Deutsche Kita-Preis im Jahr 2022 geht an das Familienzentrum Olgakrippe in Heilbronn.“Die Heilbronner sprangen von ihren Stühlen, und in der Aula in Sulzbach wurde es leise. „Es war im ersten Moment schon ein kleiner Schock und eine kleine Enttäuschung, dass wir nicht gewonnen haben. Aber ich denke, wir werden in den nächsten Tagen realisieren,
dass wir trotzdem einen großen Erfolg vorweisen können“, sagte Sabine Betz nach der Preisverleihung in Berlin. In der Aula wich die leise Enttäuschung schon nach wenigen Minuten. „Wir sind vor zwei Jahren erst mit einer neuen Mannschaft und einem neuen Konzept in Altenwald gestartet und jetzt auf dem dritten Platz in ganz Deutschland“, sagte Jessica Kirsch in der Aula, hob ihr Glas und stieß mit ihren Arbeitskolleginnen an. Zum Sonderpreis und zum dritten Platz gab es noch großes Lob von den Menschen in der Aula. „Herzlichen Glückwunsch zu diesem Supererfolg. Ich finde, das ist eine hohe Auszeichnung, und ich hoffe, dass das Kita-Team auch so zusammenbleibt und sich weiterhin so stark für unsere Kinder einsetzt“,
sagte Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam (CDU) in der Aula.
Auch der katholische Pastor Peter Sens war im Saal. „Ich gratuliere dem Team für diese tolle Leistung. Überhaupt ins Finale nach Berlin zu kommen und dann noch den Sonderpreis zu gewinnen, finde ich spektakulär“, sagte Sens. Gegen Ende der Veranstaltung war die Enttäuschung in der Aula längst vergessen, ein außergewöhnlicher Erfolg wurde gefeiert. Ob sich die Kita Pastor Hein auch für den deutschen Kita-Preis im Jahr 2023 bewerben wird, entscheiden die Erzieherinnen in den kommenden Wochen.