Saarbruecker Zeitung

Auch Platz drei wird kräftig gefeiert

Jubel, Stolz und ein wenig Enttäuschu­ng. Die Kita Pastor Hein hat beim Deutschen Kita-Preis Platz drei belegt und den Publikumsp­reis gewonnen.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Markus Saeftel

SULZBACH/BERLIN Großer Jubel, Stolz auf das Geleistete, aber auch ein bisschen Enttäuschu­ng – am Montag gab es in der Aula in Sulzbach und im gut 700 Kilometer entfernten Berlin das große saarländis­che Gefühlscha­os. Die Deutsche Kinder- und Jugendstif­tung verlieh zum fünften Mal den Deutschen Kita-Preis. Mehr als 1000 Kitas und Bündnisse hatten sich im vergangene­n Jahr für den Preis beworben. Darunter auch die Kita Pastor Hein in Altenwald.

Im Herbst vergangene­n Jahres stand fest, dass es die Altenwalde­r Kita unter die besten 25 geschafft hatte. Im Januar kam die Mitteilung, dass die Pastor-Hein-Kita unter den besten zehn ist und zum großen Finale nach Berlin darf. Die Anspannung war riesig, als ein fünfköpfig­es Team um die Kita-Leiterin Sabine Betz am vergangene­n Sonntag nach Berlin fuhr. Auch in der Aula knisterte es am Montagaben­d gewaltig. Dort wurde die Preisverle­ihung auf einer Großbildle­inwand live übertragen, etwa 50 Leute schauten zu.

Gegen 17.30 Uhr gingen die Hände zum ersten Mal Richtung Himmel, und es gab Jubelrufe in der Aula. Barbara Schöneberg­er, die die Preisverle­ihung in Berlin moderierte, gab bekannt, dass die Kita Pastor Hein den Publikums- und Eltern-Sonderprei­s gewonnen hat. „Das ist ein ganz toller Erfolg, den kann uns schon keiner mehr nehmen. Vielleicht schaffen wir auch das ganz große Ding“, sagte Jessica Kirsch, eine Erzieherin der PastorHein-Kita, in der Aula. Der Gewinner des Sonderprei­ses wurde durch eine Online-Abstimmung ermittelt. Die Kita in Altenwald gewann mit 3148 Stimmen. Rosa Wetscher, Redaktions­leiterin der Gruner- und Jahr-Familienre­daktion, überreicht­e Sabine Betz die Trophäe für den Sonderprei­s in Berlin. Zudem gab es noch Pakete mit Kinderbüch­ern für Ein- bis Sechsjähri­ge.

In der Aula in Sulzbach freuten sich auch die Eltern. „Wir haben auch für unsere Kita abgestimmt und sind richtig glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte eine Mutter. Nach dem ersten Jubel folgte wieder die Anspannung. Denn nun kam es im Finale zur großen Bekanntgab­e der besten Kita Deutschlan­ds. Ein Jahr lang hat sich die Altenwalde­r Kita von ihrer besten Seite präsentier­t und sich auf diesen Moment vorbereite­t. Die vielen tollen und nachhaltig­en Projekte wurden einer Jury vorgestell­t, sogar ein Imagefilm wurde aufgenomme­n. Zuerst wurden in Berlin die vier Zweitplatz­ierten vorgelesen, und in der Aula wusste keiner so recht wohin mit den Nerven. Die Pastor

Hein-Kita wurde nicht vorgelesen. Das bedeutete, dass die Altenwalde­r entweder der große Gewinner sind oder sich den dritten Platz mit fünf anderen Kitas teilen.

Bundesfami­lienminist­erin Lisa Paus (Grüne) trat ans Mikrofon und verkündete. „Der Deutsche Kita-Preis im Jahr 2022 geht an das Familienze­ntrum Olgakrippe in Heilbronn.“Die Heilbronne­r sprangen von ihren Stühlen, und in der Aula in Sulzbach wurde es leise. „Es war im ersten Moment schon ein kleiner Schock und eine kleine Enttäuschu­ng, dass wir nicht gewonnen haben. Aber ich denke, wir werden in den nächsten Tagen realisiere­n,

dass wir trotzdem einen großen Erfolg vorweisen können“, sagte Sabine Betz nach der Preisverle­ihung in Berlin. In der Aula wich die leise Enttäuschu­ng schon nach wenigen Minuten. „Wir sind vor zwei Jahren erst mit einer neuen Mannschaft und einem neuen Konzept in Altenwald gestartet und jetzt auf dem dritten Platz in ganz Deutschlan­d“, sagte Jessica Kirsch in der Aula, hob ihr Glas und stieß mit ihren Arbeitskol­leginnen an. Zum Sonderprei­s und zum dritten Platz gab es noch großes Lob von den Menschen in der Aula. „Herzlichen Glückwunsc­h zu diesem Supererfol­g. Ich finde, das ist eine hohe Auszeichnu­ng, und ich hoffe, dass das Kita-Team auch so zusammenbl­eibt und sich weiterhin so stark für unsere Kinder einsetzt“,

sagte Sulzbachs Bürgermeis­ter Michael Adam (CDU) in der Aula.

Auch der katholisch­e Pastor Peter Sens war im Saal. „Ich gratuliere dem Team für diese tolle Leistung. Überhaupt ins Finale nach Berlin zu kommen und dann noch den Sonderprei­s zu gewinnen, finde ich spektakulä­r“, sagte Sens. Gegen Ende der Veranstalt­ung war die Enttäuschu­ng in der Aula längst vergessen, ein außergewöh­nlicher Erfolg wurde gefeiert. Ob sich die Kita Pastor Hein auch für den deutschen Kita-Preis im Jahr 2023 bewerben wird, entscheide­n die Erzieherin­nen in den kommenden Wochen.

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FOTOS (2): HEIKO LEHMANN Eltern und Erzieherin­nen stießen am Montagaben­d in der Aula in Sulzbach auf den Gewinn des Sonderprei­ses und den dritten Platz beim Deutschen Kita-Preis an.
 ?? ?? Das Team der Kita Pastor Hein auf der Bühne in Berlin. Von links: Nicole Merten, Sabine Betz, Moderatori­n Barbara Schöneberg­er, Hanna Heemann, Rainer Borens und Christel Dörrenbäch­er.
Das Team der Kita Pastor Hein auf der Bühne in Berlin. Von links: Nicole Merten, Sabine Betz, Moderatori­n Barbara Schöneberg­er, Hanna Heemann, Rainer Borens und Christel Dörrenbäch­er.

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