Luxemburg öffnet Autobahn-Auffahrt auf der A 13 in Frisingen
Nach 20 Jahren Stillstand soll es bald möglich sein, von Frisingen auf die Saar-Autobahn zu fahren. Pendlern könnte die neue Auffahrt lange Umwege ersparen.
FRISINGEN Wie man den Kommentarspalten Luxemburger Medien entnimmt, will so mancher Autofahrer extra aus dem ländlichen Norden des Landes anreisen, um sich die neue Autobahnauffahrt in Frisingen bei ihrer Freigabe mit eigenen Augen anzuschauen. Tatsächlich ist die Frisinger Auffahrt auf die Saar-Autobahn A 13 in Richtung Bad Mondorf schon 19 Jahre alt und – theoretisch – seit 19 Jahren betriebsbereit. Doch ein Auto fuhr noch nie darüber. Das soll sich in diesem Sommer ändern, wenn die Absperrungen abgebaut werden. Entmoost wurde bereits.
Wer über Frisingen oder das französische Évrange kommt und in Richtung Bad Mondorf oder Saarland will, muss Umwege fahren: entweder über die N 13 und später N 16 durch Aspelt nach Altwies, wo es eine Kreiselauffahrt auf die A 13 auch in Richtung Bad Mondorf gibt, oder man fährt auf der A 13 in die Gegenrichtung nach Hellingen und zurück und an Frisingen vorbei in Richtung Bad Mondorf. Seit der Eröffnung der Saar-Autobahn im Jahr 2003 ist das für viele eine alltägliche Praxis – auch, um die nachmittäglichen Staus aus der Hauptstadt kommend in Richtung Süden zu umgehen.
Am Anfang dieser Ära der Umweg-Fahrerei war ein Rechtsstreit zwischen dem Luxemburger Staat und einem Frisinger Landwirt. Nachdem die Auffahrt vor knapp 20 Jahren fertiggestellt war, erhob der Landwirt Anspruch auf die frisch bebaute Parzelle. Darüber, wem das Land zu jenem Zeitpunkt gehörte – Landwirt oder Staat – gab es unterschiedliche Versionen. Letzten Endes hat ein Gericht nach jahrelangem Rechtsstreit, den wohl auch eine Scheidung verzögert haben soll, das Stück Land nun dem Staat zugesprochen.
Auch wenn die Luxemburger Straßenbauverwaltung (Administration des ponts et chaussées) Moos und Gestrüpp bereits entfernt hat, steht das genaue Datum für die Freigabe nach Auskunft eines Sprechers noch nicht fest. Derzeit laufe noch die Ausschreibung, denn die oberste Schicht des Asphalts müsse neu aufgebracht werden. Auch Markierungen und Beleuchtung sollen demnach ab Ende Mai oder Anfang Juni noch angebracht werden.
Tatsächlich ist das – ehemals – bemooste und – derzeit noch – verbarrikadierte Stück Autobahnauffahrt so etwas wie eine inoffizielle Sehenswürdigkeit von Frisingen. Nach dem jahrelangen Ausbau der Autobahn auf saarländischer Seite und der Beseitigung des vor allem zu Spitzenzeiten berüchtigten, weil einspurigen, Nadelöhrs am Hellinger Kreisel, verkürzt sich die Fahrtzeit durch die baldige Freigabe für viele Luxemburg-Saarland-Pendler erneut. Vielleicht nur um ein paar Minuten, aber die Einwohner von Aspelt wird es freuen, wenn abends weniger Verkehr über die N 13 rollt, ebenso wie die Tankstellenbesitzer in Frisingen, die dann wohl nachmittags und abends mehr Kundschaft zählen dürften.