Hellas Bildstock kommt zur Unzeit aus dem Tritt
Die letzte Chance, die Hoffnung im Titelrennen zu erhalten: Fußball-Verbandsligist Bildstock erwartet DJK Ballweiler-Wecklingen.
BILDSTOCK Es lief dieses Jahr lange wie am Schnürchen für die Fußballer des SV Hellas Bildstock aus der Verbandsliga Nord-Ost. In der Wintervorbereitung besiegte die Mannschaft von Trainer Michael Alff reihenweise Saarlandligisten – und tankte Selbstvertrauen für die Aufgaben in der Liga. In den ersten sieben Spielen feierte die Hellas dann sieben Siege – und kletterte an die Tabellenspitze. Doch Rang eins ist mittlerweile wieder futsch, weil die Hellas in den letzten drei Partien außer Tritt kam und auf Platz drei abrutschte. Und so wird das Top-Duell an diesem Sonntag, 1. Mai, um 15.30 Uhr zuhause gegen Spitzenreiter DJK Ballweiler-Wecklingen schon zur letzten Chance für die Blau-Weißen im Titelkampf.
Alff sagt: „Wir müssen gewinnen – und selbst wenn uns das gelingt, brauchen wir noch Glück, um Meister zu werden.“Er schiebt nach: „Es soll keiner meiner Spieler zu mir kommen und sagen, wir würden das nicht schaffen. Wir wollen alles versuchen.“Der 37-Jährige hatte gehofft, dass die DJK BallweilerWecklingen am Mittwochabend im Nachholspiel bei der SG Saubach patzen würde. Doch daraus wurde nichts: Der Spitzenreiter siegte mit 2:1 und baute seinen Vorsprung auf Bildstock auf sieben Punkte aus. Zudem hat die DJK eine Partie weniger absolviert als die Hellas. Zwischen Ballweiler-Wecklingen und Bildstock liegt noch der FC Freisen. Der Tabellenzweite liegt zwei Zähler vor der Hellas und hat genauso viele Spiele ausgetragen wie sie.
Dass die Chancen nach dem guten Start so stark gesunken sind, dafür macht Alff die personelle Situation verantwortlich: „Wir hatten einige Ausfälle, die wir dann nicht mehr kompensieren konnten, weil unser Kader dafür zu dünn ist.“Neben den Langzeitverletzten Sampres Singh und Yannik Dittgen (beide Kreuzbandriss) kamen seit Anfang April zahlreiche weitere Ausfälle hinzu: Kapitän Philipp Klein fehlt wegen eines Muskelfaserriss, Manuel Zimmer und Marcel Jung rissen sich die Außenbänder, Dominik Berrang fehlt seit acht Wochen wegen Corona. So gab es nach der
Siegesserie zum Jahresbeginn beim 2:2 beim SV Schwarzenbach am 10. April den ersten Rückschlag. Am 18. April folgte eine 1:3-Heimniederlage gegen den SV Merchweiler. Am vergangenen Samstag zog Bildstock bei der SG Lebach-Landsweiler mit 2:3 den Kürzeren.
Hellas Bildstock droht somit zum dritten Male beim Versuch in die Saarlandliga aufzusteigen zu scheitern. In der wegen Corona abgebrochenen Spielzeit 2019/2020 war die Hellas Tabellendritter hinter dem SV Bliesmengen-Bolchen, der aufstieg, und der damaligen SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim. In der annullierten Spielzeit 2020/2021 lagen die Bildstocker auf Rang eins – damals gab es jedoch keine Wertung und somit keine Aufsteiger. Nun scheint es wieder nichts zu werden. „Darüber bin ich traurig, aber es muss ja weitergehen“, sagt Julian Kriesch, mit zehn Treffern bester Torschütze der Hellas: „Wenn wir es jetzt nicht schaffen, versuchen wir es nächste Saison erneut.“
Kommende Runde könnte auch das Problem des etwas zu kleinen Kaders gelöst sein. Fast alle Spieler bleiben. Dazu hat die Hellas hochkarätige Neuzugänge wie Riccardo Hamann von Oberligist FV Eppelborn oder Torben Gottesleben von Saarlandligist SC Halberg Brebach verpflichtet (wir berichteten). „Wir brauchen vielleicht auch mal das Glück, dass nicht eine Mannschaft dabei ist, die besser ist als wir“, sagt Kriesch: „Ballweiler-Wecklingen ist diese Saison schon sehr souverän. Wir haben ja erst fünf Niederlagen – und liegen trotzdem weit hinter der DJK.“Der Spitzenreiter verlor erst drei Spiele – wie der FC Freisen, der auch noch vor der Hellas liegt. Sollte die DJK Ballweiler-Wecklingen in Bildstock nicht die vierte Niederlage kassieren, sind die Aufstiegsträume der Hellas in dieser Saison sehr wahrscheinlich ausgeträumt.