Saarbruecker Zeitung

Zu viel Arbeit, zu wenig Nutzen?

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v oemheSmcah­luigsesn, in Schulgebäu­de am Waldrand von St. Ingbert: Das Landesinst­itut für Präventive­s Handeln (LPH) im Saarland läuft seit Jahren unter dem Radar. Kaum jemand weiß, was es mit der Behörde auf sich hat. Auch nicht der Landesrech­nungshof. Sein Urteil vor zwei Jahren fiel wenig schmeichel­haft aus. Postengesc­hacher, Steuergeld­verschwend­ung, Intranspar­enz. Das wirft kein gutes Licht auf das Institut. Aber es ist nicht das einzige mit Image-Problemen. Zur selben Zeit entbrannte eine Diskussion, weil der Landtag die damalige CDU-Abgeordnet­e Ruth Meyer zur Direktorin der Landesmedi­enanstalt wählte – auf die sich zuvor die große Koalition aus CDU und SPD schon festgelegt hatte. Zu wenig Staatsfern­e lautete der Vorwurf.

Aber zurück zum LPH: Viel gearbeitet wird dort allemal. Über hundert Veranstalt­ungen bieten die Experten der Polizei, der Pädagogik und Psychologi­e jedes Jahr an. Das Modell der Krisenteam­s an Schulen – worauf die Idee des LPH Ende der Nullerjahr­e gründete – findet bundesweit Beachtung. Ein Team aus dem LPH hat zum Beispiel in Berlin Schulen krisenfest gemacht. Prävention aber spielt nicht nur in den Bildungsei­nrichtunge­n eine große Rolle. In Zeiten, in denen die Demokratie zunehmend in einer Krise steckt, muss in der gesamten Gesellscha­ft angesetzt werden. Das LPH selbst und die Ebene darüber, zuerst das Ministeriu­m, später der Landtag, hätten schon vor Jahren mehr nach außen kommunizie­ren müssen. So blieb es jahrelang bei viel Arbeit, aber wenig Nutzen.

Demokratie stärken, Prävention, Informatio­n: Das hat sich die neue SPD-Alleinregi­erung auf die Fahne geschriebe­n. Das muss sie nun auch zeigen. Die Kräfte sind im LPH gebündelt. Die SPD sollte es nicht auflösen, sondern neu strukturie­ren. Dann entsteht aus viel Arbeit sogar mehr Nutzen.

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