Ein Garten für die ganze Familie
Schaukelgerüst, Hochbeet oder Relax-Zone – bei der Gartengestaltung sollten Familien die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen.
BAD HONNEF In den vergangenen zwei Jahren konnten sich Familien mit Garten glücklich schätzen. Im heimischen Grün am Haus durften sich die Kinder den ganzen Tag über austoben und ihrem Bewegungsdrang nachgehen. Spiel- und Sportgeräte wie Trampoline oder Klettergerüste gehörten während Corona zu den Bestsellern, doch es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, den Garten zu einem Paradies für die ganze Familie zu gestalten.
Ein wesentliches Element ist die Rasenfläche, die sich vielfältig nutzen lässt. Hier können Kinder Radschlagen, Purzelbäume üben, mit den Eltern Federball spielen, mit Freunden zelten oder ein Picknick veranstalten. „Wichtig ist, dass man bei der Anlage auf die richtigen Saatmischungen setzt. Heute gibt es sehr robuste Grassorten, die sogar tolerieren, wenn auf ihnen häufig gebolzt wird“, erklärt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).
Wer viel Platz hat, kann auch Spielgeräte installieren. Hierbei sollten Eltern entsprechende Geräte auswählen, an denen Kinder in verschiedenen Altersstufen Spaß haben und mit denen sie auch alleine spielen können. Weniger praktisch sind daher Wippen, da immer ein Spielpartner benötigt wird. Rutschen sind eher für kleinere Kinder interessant, die mit zunehmendem Alter die Lust am Spielgerät verlieren. Als Allrounder gelten Schaukeln, an denen Kinder, aber auch Jugendliche und sogar Erwachsene Spaß haben. Vielfach lässt sich das Gestell dann um Kletterseile oder Hängematten ergänzen.
Immer mehr Familien nutzen ihren Garten außerdem, um eigenes Obst und Gemüse anzubauen oder insektenfreundliche Beete anzulegen. Das bietet Kindern die Gelegenheit, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Je abwechslungsreicher die Fläche daher gestaltet ist, umso attraktiver ist sie auch für junge Familienmitglieder. „Einige Kinder entwickeln sehr früh ein echtes Interesse an Blumen- und Gemüsebeeten und wollen wie die Eltern in der Erde wühlen, etwas anpflanzen und später auch ernten“, weiß Achim Kluge. „Am besten reserviert man ihnen dafür ein eigenes Eckchen oder stellt für sie ein kleines Hochbeet oder Pflanzkästen auf. Dort können sie nach Lust und Laune selber gestalten, aussäen und fasziniert beobachten, wie aus einem Samenkorn eine große Sonnenblume wird.“
Der Entdeckergeist wird besonders in naturnah angelegten Gartenarealen geweckt, denn dort gibt es für kleine Forscherinnen und Forscher eine Vielzahl an Insekten und Vögel zu beobachten. Den ganz Kleinen hingegen reicht oftmals bereits eine Sandgrube aus, in der sie nach Belieben buddeln und Burgen bauen dürfen.
Neben Freiflächen zum Toben freuen sich Kinder und Erwachsene über Rückzugsorte und Ruhezonen. Diese können beispielsweise durch eine geschickte Bepflanzung mit hohen Gräsern, Bambus oder schlanken Gehölzen eingerichtet werden. „Selbst kleine Reihenhausgrundstücke lassen sich mit Ideenreichtum und gärtnerischem Know-how entsprechend gestalten“, betont Achim Kluge vom BGL. „Solche abgeschirmten Kinderspielzonen kommen übrigens auch den Eltern zugute, die im Garten entspannen möchten.“
Bei der Planung des OutdoorWohnzimmers sollten auf alle Fälle immer die Wünsche und Bedürfnisse aller Familienmitglieder in Einklang gebracht werden. Zudem empfiehlt es sich, auch die langfristige Nutzung der Fläche im Auge zu haben. Denn Kinder werden schnell groß, und die Anforderungen an den Garten verändern sich im Laufe der Jahre. Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner planen das von Anfang an mit ein und können frühzeitig Vorschläge machen, wie sich das Gelände umgestalten lässt, wenn die Kinder nicht mehr auf dem Rasen toben.