Frühes Ende statt Wende für Zverev
Tennis- Olympiasieger scheitert in München überraschend bereits im Auftaktmatch.
MÜNCHEN (sid) Alexander Zverev schimpfte, er haderte mit sich und seinem Spiel, doch was auch immer er versuchte: Es half nichts. Statt seiner Saison wie geplant eine Wende zu geben, verlor der Olympiasieger beim ATP-Turnier München sangund klanglos sein Auftaktmatch. Der an Nummer eins gesetzte Hamburger unterlag dem erst 18 Jahre alten Dänen Holger Rune im Achtelfinale überraschend deutlich mit 3:6, 2:6.
Die Zuschauer auf dem gut besuchten Centre Court auf der Anlage in der bayerischen Landeshauptstadt kamen aus dem Staunen nicht heraus: Nicht der Turnierfavorit bestimmte das Spiel, vielmehr war es der Weltranglisten-70. Rune, vom saarländischen Turnierdirektor Patrik Kühnen mit einer Wildcard für das Hauptfeld ausgestattet, der mit Mut zum Risiko und präzisen Schlägen den indisponierten Zverev schlecht aussehen ließ. Nach 99 Minuten verwandelte er seinen zweiten Matchball. Nach einem bislang durchwachsenem Jahr hatte Zverev in München die Wende zum Guten herbeiführen wollen. Bei kühler Witterung wurde Zverev von seinem frechen Gegner kalt erwischt: Sein erstes Aufschlagspiel gab er zu Null ab. Unter Mühen kämpfte er sich zurück, schaffte das Rebreak zum 3:4, verlor erneut sein eigenes Service, vergab im neunten Spiel zwei Breakchancen und musste den ersten Durchgang beim sechsten Satzball von Rune abgeben.
Im zweiten wurde es nicht besser. Zverev offenbarte weiter Probleme beim Aufschlag und beim Return. Rune machte weiter Druck und ließ im zweiten Satz nur noch einen Breakball zu – den Zverev nicht nutzen konnte. Zuvor war Daniel Altmaier nach seinem Auftaktsieg über Philipp Kohlschreiber ebenfalls im Achtelfinale gescheitert. Der 23 Jahre alte Kempener, der sich in der Weltrangliste zuletzt auf Rang 69 verbessert hatte, unterlag dem an Nummer sieben gesetzten Serben Miomir Kecmanovic mit 2:6, 4:6.