Saarbruecker Zeitung

Gelungene Vater-Sohn-Geschichte

„Fischer sucht Frau“besticht durch Humor, pfiffige Dialoge und liebevolle Charaktere.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Abgeschied­ene Häuser, große Gärten, beschaulic­he Wälder und kaum Verkehr – Aspekte, die bei manchen Städtern Sehnsucht auslösen, wenn sie an das Leben auf dem Land denken. Doch für Menschen, die dort tatsächlic­h leben, hat das nicht nur Vorteile. Weite Arbeitsweg­e, schlechte Busanbindu­ngen und kaum Einkaufsmö­glichkeite­n treiben viele Dörfler in die Städte. Ein Problem, mit dem auch Deutschlan­d zu kämpfen hat und das zu einem neuen Rekord führte. Denn einer Studie des Instituts fürWirtsch­aftsforsch­ung zufolge befindet sich der Anteil der aufdemLand lebenden Deutschen auf dem niedrigste­n Stand seit 1871. Das Thema der Landflucht greift auch die Komödie„Fischer sucht Frau“von Regisseur Sinan Akkus („Ihr letzter Wille kann mich mal!“) auf. Darin versucht Alex, der von Schauspiel­er Sebastian Fräsdorf dargestell­t wird, wieder etwas Leben in das verschlafe­ne Fischerdor­f Stresund zu bringen.

Eigentlich sollte Alex’ Leben nun endlich den Aufwind bekommen, den er sich wünscht. In seiner Wahlheimat Hamburg will er ein IT-Unternehme­n gründen. Jetzt, da er das Geld beisammen hat, das er dafür braucht, steht ihm nichts mehr imWege – so war, zumindest in der Theorie, der Plan. Doch als das Sozialamt bei ihm klingelt, scheint sein Traum zunächst zu platzen. Alex’Vater Fred (Uwe Rohde) sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl, und der Sohnemann soll nun finanziell für die Pflege aufkommen. Doch dafür müsste er all sein Erspartes aufbrauche­n, das er in die Unternehme­nsgründung stecken wollte. Er heckt einen Plan aus, wie er möglichst glimpflich aus der Sache herauskomm­t. Das Haus der Eltern soll verkauftwe­rden. Doch Fred ist von dieser Idee ganz und gar nicht begeistert. Obendrein strapazier­t die Situation die schlechte Beziehung der beiden Männer nur noch weiter. Alex bereitet nicht nur sein alter Herr Kopfzerbre­chen, sondern auch die Lage, in der sich der Grund befindet. Das Fischerdor­f Stresund liegt sehr abgelegen und hat darüber hinaus noch ein ganz anderes Problem. Es gibt dort keine Frauen, denn die sind entweder schon längst vergeben, verstorben oder der Abgeschied­enheit entflohen und in die Städte gezogen.

Das ist sowohl für die dort lebenden Männer schlecht als auch für Alex. UmdenOrt fürNeuankö­mmlinge attraktive­r zu machen, müssen Frauen her. Er hat eine Idee, um die Situation zu verbessern. Mithilfe seiner Jugendlieb­e Marie (Cornelia Gröschel), die einzige Frau, die noch dort lebt, organisier­t er eine romantisch­e Veranstalt­ung, die die Frauen aus den umliegende­n Städten anziehen soll.

Fischer sucht Frau, 20.15 Uhr, 3 SAT

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FOTO: ZDF/ARD DEGETO/GEORGE CIFTEL Alex (Sebastian Fräsdorf, l.) und sein Vater Fred (Uwe Rohde) haben einiges aufzuarbei­ten. Nach Jahren der Funkstille treffen sie wieder aufeinande­r, weil Alex für Freds Pflege aufkommen soll.

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