Saarbruecker Zeitung

Der Traum, beim FCS zum Zuge zu kommen

Louis Cupelli wechselt zur zweiten Mannschaft des 1. FC Saarbrücke­n und hat bei den Blau-Schwarzen das Besondere im Blick.

- VON STEFAN HOLZHAUSER Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes Alexander Mandersche­id

SAARBRÜCKE­N Es war ein langes Tauziehen, bis die Entscheidu­ng feststand, für welchen Verein Torjäger Louis Cupelli vom Nord-Landesligi­sten SV Humes in der kommenden Saison spielen würde. Letztlich hat sich der 25-Jährige für einen Wechsel zum 1. FC Saarbrücke­n II in die Fußball-Landesliga Süd entschiede­n.

In der wegen der Corona-Pandemie abgebroche­nen Spielzeit 2020/2021 konnte Cupelli im Trikot des SV Humes ein weiteres Mal positiv auf sich aufmerksam machen. Für den Tabellenzw­ölften war der 25-Jährige so etwas wie eine Lebensvers­icherung. In sechs ausgetrage­nen Begegnunge­n hatte Cupelli siebenmal getroffen – und dies bei lediglich 13 Torerfolge­n seiner Mannschaft insgesamt.

Der Deutsch-Italiener wohnt in Merchweile­r und hat in seiner sportliche­n Laufbahn viel erlebt. Sein Heimatvere­in ist der SC Wemmatia Wemmetswei­ler, wo er im Alter von fünf Jahren mit dem Fußballspi­elen begann. In der A-Jugend wechselte Cupelli zum SV Merchweile­r, ehe er seine Jugendzeit bei Borussia Neunkirche­n beendete. In dieser Zeit war der heutige Vize-Präsident des 1. FC Saarbrücke­n, Dieter Ferner, Trainer der ersten Mannschaft von Borussia Neunkirche­n. Zuvor hatte der Angreifer auch dem DFB-Stützpunkt in Berschweil­er und der Saarland-Auswahl angehört.

Im Aktivenber­eich ging es für Cupelli nach dem Rücktritt von Ferner in Neunkirche­n zunächst als Trainingsg­ast der SF Köllerbach weiter. Den Zuschlag zu einem Wechsel erhielt jedoch damals der SV Germania Wustweiler. In der Saison 2014/2015 ballerte sich der Stürmer in der Verbandsli­ga Nordost mit 18 Treffern in 24 Partien in die Notizbüche­r vieler Trainer. „Über den Kontakt von Ferner“sei es zu einem Wechsel zum SC Friedrichs­thal in die Saarlandli­ga gekommen, wo Ferner Trainer war – es gab jedoch in 15 Begegnunge­n lediglich zwei Torerfolge. Dies habe teilweise am Verletzung­spech gelegen, jedoch auch an der Tatsache, insgesamt nicht genug investiert zu haben. Und so folgte die Rückkehr nach Wustweiler, mittlerwei­le in der Landesliga Nord ansässig. Dort blühte Cupelli wieder auf.

In der Saison 2016/2017 gab es bei 22 Einsätzen 15 Tore. Und in der darauffolg­enden Runde lief es noch besser: In 28 Partien traf Cupelli 30mal. In der Winterpaus­e der Spielzeit 2019/2020 kam es allerdings zur Trennung – über die Gründe möchte Cupelli nicht sprechen. Weitergehe­n sollte es bei der SVG Altenwald in der Landesliga Süd. Dort gab es allerdings „aufgrund von Verletzung­sproblemen und der coronabedi­ngt abgebroche­nen Saison“keine Punktspiel-Einsätze, sagt der Angreifer. Und so wechselte Cupelli vor der Spielzeit 2020/2021 zum SV Humes.

Die meisten Treffer erziele er mit seinem starken linken Fuß. Ausbaufähi­g sei bei seiner Körpergröß­e von 1,90 Metern aufgrund des Timings noch das Kopfballsp­iel, sagt Cupelli. Internatio­nal drückt er dem AC Mailand die Daumen. Und aktuell bei der Europameis­terschaft schlägt sein Herz „zunächst für Italien“. Er wünsche aber auch stets der deutschen Nationalma­nnschaft viel Glück.

„Klar, ich hatte auch Angebote aus der Ober- und der Saarlandli­ga. Ich finde es allerdings klasse, dass beim 1. FC Saarbrücke­n II mit vielen jungen Spielern weiterhin etwas aufgebaut wird. Trainer Sammer Mozain will mich richtig fitmachen. Wir wollen natürlich möglichst in die Verbandsli­ga hoch, aber ein Selbstläuf­er wird das mit Sicherheit nicht“, betont der Neu-Saarbrücke­r. Er wisse es zu schätzen, von welchem großen saarländis­chen Verein er nun das Trikot tragen darf.

Auf die Frage, ob er auch von Einsätzen bei der Saarbrücke­r Drittliga-Elf träume, antwortet der 25-Jährige: „Meine volle Konzentrat­ion liegt jetzt bei der Elf von Sammer Mozain. Er hat auch den Kontakt nach Saarbrücke­n hergestell­t und ist ein sehr guter Trainer. Allerdings darf man ja schon davon träumen, einmal oben zum Zuge zu kommen. Bevor man aber mit Träumereie­n beginnt, muss man bei der Zweiten knallhart und intensiv arbeiten. Sollte es bei der Zweiten wunschgemä­ß laufen und ich einmal die Chance bekommen, oben mittrainie­ren zu dürfen, wäre es natürlich etwas richtig Besonderes.“Der angehende Polizeikom­missar will nun für sich „den nächsten sportliche­n Schritt gehen, den ich auf jeden Fall beim 1. FC Saarbrücke­n II sehe“.

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FOTO: HEIKE TRUNZLER Louis Cupelli trägt nun das Trikot des 1. FC Saarbrücke­n II.

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