Saarbruecker Zeitung

Immer mehr befristete Stellen bei der Landesregi­erung im Saarland

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(red) Auf Anfrage der Linksfrakt­ion im Landtag des Saarlandes hat die CDU/SPD-Landesregi­erung mitgeteilt, dass im vergangene­n Jahr der Anteil der befristet Beschäftig­ten unter den Neueinstel­lungen erneut gesteigen sei: von 76,1 Prozent im Jahr 2019 auf 81,7 Prozent im Jahr 2020. Auch der Anteil der sachgrundl­osen Befristung­en sei erneut gestiegen, 2020 seien 41 Prozent der Befristung­en ohne Sachgrund gewesen (2019 waren es 35,05 Prozent), teilte Jochen Flackus, wirtschaft­s- und arbeitsmar­ktpolitisc­her Sprecher der Linksfrakt­ion im Saarländis­chen Landtag mi.: „Trauriger Spitzenrei­ter bleibt Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU), in dessen Staatskanz­lei mehr als 89 Prozent der Befristung­en sachgrundl­os erfolgten.“

Auch im Wirtschaft­sministeri­um von Anke Rehlinger (SPD) sei der Anteil der sachgrundl­osen Befristung­en mit 70,5 Prozent besonders hoch. „Und ausgerechn­et im Sozialmini­sterium von Monika Bachmann (CDU) gab es die meisten Kettenbefr­istungen: 22 Arbeitnehm­er haben dort schon mindestens den dritten befristete­n Arbeitsver­trag in Folge.“Die meisten befristete­n Arbeitsver­träge gab es im Justizmini­sterium von Peter Strobel (CDU). „Es bleibt ein unerträgli­cher Zustand, dass diese Landesregi­erung weiter stur auf Befristung­en setzt, auch in hohem Maße ohne jeden Sachgrund“, erklärt Jochen Flackus. „Wer nur befristet beschäftig­t ist, der kann sein Leben nicht planen und kaum eine Familie gründen, weil er nicht weiß, wie er in ein paar Jahren leben wird. Die Landesregi­erung hat hier eigentlich eine Vorbild-Funktion.“

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