Neuer Präses der Evangelischen Kirche ist im Amt
(dpa) Die Evangelische Kirche im Rheinland mit ihren 2,3 Millionen Mitgliedern hat eine neue Leitung. Der 50-jährige Theologe Thorsten Latzel wurde am Samstag in einem Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche, bei dem wegen Corona-Regeln nur wenige Dutzend Gäste vor Ort waren, in das Amt des Präses eingeführt. Die rheinische Kirche erstreckt sich über Gebiete in NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und des Saarlands.
In seiner Predigt bezog sich Latzel auf die biblische Figur Hiob. „Auch wir werden – wie Hiob – keine letzte Antwort bekommen, nicht auf Corona, und nicht darauf, wieso Menschen oft so Schlimmes leiden müssen.“ Gott aber sei die Hoffnung der Menschen und das Leiden werde „nicht das letzte Wort haben“, sagte der Präses. „Deshalb leben wir trotzig und getrost.“In der 15-köpfigen Kirchenleitung wurden auch andere Positionen neu vergeben.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wies in einem Grußwort darauf hin, dass die Corona-Pandemie nicht nur den Alltag der Menschen, sondern auch die Arbeit der Kirchen tiefgreifend verändert habe. „Die Zeit zeigt uns zudem, wie es den Glaubensgemeinschaften gelingt, mit neuen Konzepten und Ideen die Kirche zu den Menschen zu bringen, trotz Ferne Nähe zu schaffen und Halt zu geben.“Er freue sich „auf ein konstruktives Miteinander bei den zahlreichen Fragen, die wir für die Menschen in Nordrhein-Westfalen als Kirche und Staat gestalten können“. Für die Evangelische Kirche in Deutschland gratulierte der EKD-Ratsvorsitzende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm dem neuen Präses.“
Der 50-jährige Theologe Latzel war bisher Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt. Die Landessynode hatte ihn im Januar an die Spitze der zweitgrößten evangelischen Landeskirche gewählt. Der bisherige Präses Manfred Rekowski trat nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand.