Ansturm auf Impftermine in Rheinland-Pfalz
(dpa) Beim Start der Terminvergabe für Corona-Impfungen außerhalb von Alten- und Pflegeheimen in Rheinland-Pfalz hat es nach Angaben von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) einen „großen Ansturm“gegeben. Bis 14 Uhr seien 28 000 Termine registriert worden, sagte sie am Montag in Mainz. Zusätzlich zu dieser „beeindruckenden Zahl“kämen noch 15 000 offene Anmeldungen, bei denen die entsprechenden E-Mails an die Bürger verschickt worden seien, die Bestätigung der Empfänger aber noch ausstehe.
Der Großteil der Termine sei über die Internetseite www.impftermin. rlp.de vereinbart worden, die zeitweise bis zu 500 000 Zugriffe verzeichnet habe, sagte sie. Dabei kam es vorübergehend zu technischen Schwierigkeiten. Angehörige von Impfberechtigten hatten am Vormittag über Probleme bei den Anmeldungen berichtet. So sei die Hotline zwischenzeitlich nicht erreichbar gewesen, ebenso wenig die Internetseite. Zudem breche die Seite mitunter zusammen, und das Anmeldeverfahren sei kompliziert, hieß es.
Die Terminvergabe für Über-80-Jährige und die Mitarbeiter von ambulanten Rettungs- und Pflegediensten sowie Intensivstationen in einem der 31 Impfzentren des Landes war um 8 Uhr gestartet. An der Telefonhotline wurden in den ersten sechs Stunden mehr als 1445 Termingespräche geführt. Alle registrierten und impfberechtigten Personen sollen innerhalb von wenigen Tagen ihre beiden konkreten Impftermine sowie einen Aufklärungsbogen, der zum Impftermin ausgefüllt mitgebracht werden soll, per E-Mail beziehungsweise per Post erhalten.
Die Personen, die einen Termin bekommen haben, müssen sich nach Angaben des Ministeriums vor der Impfung ausweisen, um sicherzustellen, dass die Altersangabe korrekt war. Die anderen Impfberechtigten werden noch nach ihrer beruflichen Tätigkeit gefragt. Diese müssen sie beim Impftermin nachweisen, sonst werden sie wieder weggeschickt. Menschen, die noch nicht zu einer Corona-Schutzimpfung zugelassen sind, sollen noch nicht beim Call-Center anrufen. Die Impfzentren öffnen an diesem Donnerstag.
Die Menschen in Rheinland-Pfalz halten sich laut Ministerin an die vorgegebene Priorisierung bei der Terminvergabe. Mit der schnellen Terminvergabe und dem großen Interesse sei sichergestellt, dass die vorhandenen und absehbar verfügbaren Dosen in den kommenden Tagen und Wochen auch tatsächlich in einem sehr großen Umfang den Rheinland-Pfälzern mit der höchsten Priorität geimpft werden könnten, sagte sie. Voraussetzung dazu sei, dass genug Impfstoff zur Verfügung stehe.
Als Ziel peilt das Ministerium 125 000 Erstimpfungen in den Zentren bis Mitte Februar an. Bis zu diesem Zeitpunkt werden auch derzeit die Termine vergeben. Wenn alles optimal läuft, sollen den Angaben zufolge 7200 Personen pro Tag in den Zentren geimpft werden können. Für die breite Masse der Bevölkerung, die keiner priorisierten Gruppe angehört, wird es die Impfungen laut Bätzing-Lichtenthäler erst im zweiten Halbjahr geben. Das könne dann voraussichtlich auch bei den niedergelassenen Ärzten geschehen.