Spekulationen um Explosion einer Supernova
Im Winter sind deutlich mehr Sterne am Nachthimmel zu sehen als zu anderen Zeiten des Jahres.
(dpa) Gegen Ende letzten Jahres hat der Riesenplanet Jupiter den Ringplaneten Saturn im Sternbild Steinbock überholt. Beide große Planeten verabschieden sich nun vom Abendhimmel. In den ersten Januartagen kann man sie noch in der fortgeschrittenen Abenddämmerung tief im Südwesten erspähen. Dann halten sich die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems am Taghimmel auf und bleiben nachts unter dem Horizont verborgen. Mitte März tauchen Jupiter und Saturn wieder am Morgenhimmel auf.
Merkur, der schwierig und selten zu sehen ist, zeigt sich in der zweiten Januarhälfte in der Abenddämmerung. Am besten ist der sonnennächste Planet vom 19. bis 25. Januar knapp über dem Westhorizont zu erkennen. Bald nach 18 Uhr wird er in den dichten Dunstschichten am Horizont unsichtbar. Am 11. Januar zieht der flinke Planet an Jupiter vorbei. Mit einem Fernglas sind beide Planeten gegen 17 Uhr im Südwesten zu erkennen.
Mars ist in der ersten Nachthälfte zu sehen, in der zweiten zieht sich der rötlich-gelbe Planet allmählich zurück. Zwar nimmt seine Helligkeit weiter ab, da sich die Erde von ihm entfernt. Mars zählt dennoch zu den hellsten Gestirnen am Nachthimmel.
Venus eröffnet den Jahresreigen als Morgenstern. Allerdings ist unser innerer Nachbarplanet nicht mehr sehr auffällig. In der Morgendämmerung kann man Venus gegen 7.30 Uhr knapp über dem Südosthorizont sehen. Ende Januar zieht sich Venus vom Morgenhimmel zurück und wird unsichtbar. Im Mai beginnt Venus ihre Abendsternperiode. Bis über das Jahresende hinaus bleibt Venus am Abendhimmel sichtbar.
Die Sternschnuppen der Quadrantiden flammen von Jahresbeginn bis etwa 10. Januar auf. Sie scheinen dem Sternbild Bootes zu entströmen. Der Bootes wurde einst als Sternbild Mauerquadrant angesehen, daher der Name für diesen Meteorstrom. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht. Allerdings stört das Licht des abnehmenden Mondes.
Der Mond kommt am 13. Januar
um 6 Uhr in Neumondposition, am 28. Januar tritt um 20.16 Uhr die Vollmondphase ein. Die hell glänzende Vollmondscheibe hält sich im Sternbild Krebs auf und überstrahlt die lichtschwachen Sterne des Krebses.
Der Winterhimmel ist reich bestückt mit Glanzlichtern. Blickt man fast senkrecht nach oben, so entdeckt man einen hellen, gelblichen Stern. Er wird Kapella genannt und ist der hellste Stern im Fuhrmann. Halbhoch im Süden steht Orion, das Leitsternbild des Winterhimmels. Er ist leicht zu erkennen. Zwei Sterne bilden die Schultern, drei in einer geraden Linie stehende Sterne markieren den Gürtel und zwei Sterne deuten die Füße an. Die beiden hellsten Sterne im Orion sind der bläulich-weiße Fußstern Rigel und der rötliche Schulterstern Beteigeuze. Dieser gehört zu den hellsten Sternen am Firmament und zählt zu den roten Überriesensternen, deren Helligkeit seit Menschengedenken leichten Schwankungen unterliegt. Doch letzten Winter sorgte Beteigeuze für Schlagzeilen. Seine Helligkeit ging deutlich zurück, wie man es zuvor noch nie beobachtet hatte. Angeblich steht seine Explosion kurz bevor – kosmisch gesehen kann dies jedoch 100 000 Jahre bedeuten. Beteigeuze würde als Supernova-Detonation so hell strahlen wie der Vollmond, allerdings punktförmig. Selbst am Taghimmel wäre dieser rote Überriesenstern als heller, weißer Lichtpunkt dann zu sehen.
Beteigeuze, der 640 Lichtjahre von der Erde entfernt steht, pulsiert. Der Sternenriese bläht sich auf und schrumpft wieder. Das ist ein Zeichen für sein nahes Ende. Letztes Jahr hat er eine Staubwolke ausgestoßen, die ihn einige Monate verdunkelt hat. Vielleicht ist Beteigeuze bereits explodiert und die Botschaft ist auf dem über 600 Jahre langen Weg zu uns. Dann mag schon in 100 Jahren Beteigeuze am irdischen Himmel aufleuchten. Möglicherweise aber bereits schon morgen. Niemand weiß es.
Mehr als zwei Jahre war die Sonne fast fleckenlos. Nun beginnt der 25. Zyklus der elfjährigen Sonnenaktivitätsperiode. Eine erste Sonnenfleckengruppe mit einem großen Einzelfleck ist auf der Sonne aufgetaucht. Die Tage werden im Januar rund eineinviertel Stunden länger