Es geht auch mal ohne Faasend
„Hygiene-Inspektoren rügen Pläne der Saar-Karnevalisten“, SZ vom 7. Oktober
Vorweg: Ich bin wahrlich kein Faasendmuffel. Ich war mehr als 30 Jahre in der Bütt, 20 Jahre Elferratspräsident und zehn Jahre Vorsitzender eines Karnevalvereins. Nun lese ich, dass der VSK doch tatsächlich die Sessionseröffnung durchführt. Da treffen sich dann, während die Zahl der Covid-Infizierten sprunghaft nach oben geht, 300 Menschen, um zu feiern. 300 Menschen, die sich ansonsten wohl nicht treffen würden. Infektionsgefahr pur. Dann wird auch noch jeder Verein ermutigt, selbst Veranstaltungen durchzuführen. Haben die Verantwortlichen im VSK den Schuss noch nicht gehört, oder ist das Altersschwachsinn einer Altmännerriege? Doch der Rat geht größtenteils ins Leere, da in vielen Vereinen vernünftige Vorstände sitzen, die aus Verantwortung ihren Akteuren und Gästen gegenüber alle Veranstaltungen abgesagt haben. Dann lese ich in einer überregionalen Zeitung, dass bei einer Hochzeit maximal 50 Gäste mit in die Kirche dürfen. Für die private Feier müssen nochmal zehn Leute von der Gästeliste gestrichen werden. Jetzt stelle ich diese beiden Feiern gegenüber. Dann fange ich an, die jüngeren Leute zu verstehen, die wegen der Regulierung bei Partys etc. auf die Straße gehen. So bekommen wir den Konsens zwischen Alt und Jung, den wir für die Bekämpfung der Epidemie dringend brauchen, nicht hin.