THW Kiel hofft zum Derby auf Rückkehr von Sagosen
(sid) Kiel gegen Flensburg. Allein beim Gedanken an das wichtigste Handball-Derby in Deutschland, das Spiel, das die Bundesliga seit Jahrzehnten elektrisiert, beginnen die Augen von Sander Sagosen zu leuchten. „Das ist ein großes Spiel, das spüren wir alle“, sagt der Star-Neuzugang des THW Kiel: „Da kann alles passieren.“
Es ist erst der vierte Spieltag, doch nicht nur Sagosen weiß: Im 103. Nordderby an diesem Sonntag (13.40 Uhr/Sky und NDR) geht es für seine Kieler schon um mehr als nur das Prestige. Bei einer Pleite könnte die SG Flensburg-Handewitt den Rekordmeister bereits auf vier Punkte distanzieren. „Nach der Niederlage in Wetzlar ist der Druck groß“, sagt Sagosen: „Aber wir müssen unseren Job zu 100 Prozent machen, dann haben wir eine gute Chance.“
Das mit dem Job ist bei Sagosen derzeit so eine Sache. Seit zwei Wochen ist der norwegische Rückraumspieler außer Gefecht, ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel bremste ihn aus. In den vergangenen Tagen absolvierte „Saggy“, wie er gerufen wird, lediglich Krafteinheiten und trainierte im Schwimmbad, an Handball war nicht zu denken. „Ich will unbedingt wieder spielen, ich bin doch kein Schwimmer“, sagt Sagosen. Ob ein Einsatz am Sonntag mit Blick auf das knüppelharte Programm der kommenden Wochen Sinn macht, werde er mit Trainer Filip Jicha und der medizinischen Abteilung besprechen.
Wie sehr Sagosen den ohnehin von Verletzungen gebeutelten Kielern fehlt, wurde bei der 22:31-Pleite am vergangenen Wochenende in Wetzlar offenbar, als der momentan wohl beste Spieler des Planeten zum Zuschauen degradiert war.