Saarbruecker Zeitung

Die Stars kämpfen auch gegen das Wetter

Tennis: Zverev und Strufff stehen bei den French Open in Runde zwei. Petkovic und Korpatsch sind raus.

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(sid/dpa) Als ob es nicht schon kalt genug wäre bei diesen French Open. Andrea Petkovic packte einen dicken Eisbeutel auf ihr angeschlag­enes Knie und versteckte ihre Enttäuschu­ng nach dem kurzen Comeback gar nicht erst. „Ich habe es in den ersten paar Spielen richtig gemerkt, dass ich gestresst war“, sagte die Tennisspie­lerin: „Ich habe mich nicht sehr selbstbewu­sst gefühlt.“Immerhin sei ihr Knie insgesamt okay. Fast ein Jahr nach ihrem bislang letzten Tourmatch verlor die 33-Jährige ihr Erstrunden­duell in Paris gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa 3:6, 3:6.

Auch die Hamburgeri­n Tamara Korpatsch scheiterte an einem vom Regen durcheinan­dergewirbe­lten Montag an der US-Amerikaner­in Amanda Anisimova mit 2:6, 0:6. Jan-Lennard Struff (Warstein/ Nr. 30) kam dagegen durch ein hart erkämpftes 3:6, 7:6, 6:3, 6:7, 6:3 gegen Frances Tiafoe (USA) weiter.

Am späteren Abend waren noch die deutsche Nummer eins Angelique Kerber (Kiel/Nr. 18) und der Qualifikan­t Daniel Altmaier (Kempen) gefordert, ihre Spiele waren bei Redaktions­schluss dieser Ausgabe aber noch nicht beendet. Kerber musste wegen des davor gespielten epischen Duells zwischen dem Italiener Lorenzo Giustino und dem Franzosen Corentin Moutet lange warten. Erst nach insgesamt 6:05 Stunden siegte Giustino mit 0:6, 7:6 (9:7), 7:6 (7:3), 2:6, 18:16 – es war das zweitlängs­te Match in der Historie von Roland Garros seit 1968.

Superstar Serena Williams (39) siegte zum Auftakt ihres nächsten Versuchs, den 24. Grand-Slam-Titel zu gewinnen und mit Rekordhalt­erin Margaret Court gleichzuzi­ehen, im Duell zweier US-Amerikaner­innen gegen Kristie Ahn 7:6 (7:2), 6:0.

Dominic Thiem, frischgeba­ckener US-Open-Champion und letztjähri­ger Finalist in Paris, schlug in einem kniffligen Auftaktdue­ll den Kroaten Marin Cilic 6:4, 6:3, 6:3 und zeigte keinerlei Anpassungs­probleme auf Sand. Auch die kühlen Temperatur­en machten Thiem nichts aus. „Also, ich komme aus Österreich“, sagte er: „Mir gefallen die Bedingunge­n.“

Alexander Zverev ist wie Dominik Koepfer (Furtwangen) weiter, er trifft in Runde zwei auf Lokalmatad­or Pierre-Hugues

Herbert. Der Hamburger hatte sein erstes Duell in Paris am Sonntagabe­nd mit 7:5, 6:2, 6:4 gegen den Österreich­er Dennis Novak gewonnen und dabei bis auf eine Eingewöhnu­ngsphase im ersten Satz eine souveräne Vorstellun­g gezeigt. Bei den US Open war der deutsche Topspieler erstmals ins Finale eines Grand-Slam-Turniers eingezogen.

Während viele Profis über die Tücken des schmuddeli­gen Herbst-Wetters jammern, nimmt Zverev alles einfach klaglos hin. „Es sind zehn Grad und Nieselrege­n“, sagte der 23-Jährige nüchtern: „Klar, es ist nicht schön und nicht einfach, aber wir müssen damit jetzt klarkommen.“Denn zu ändern ist am Wetter sowieso nichts, Besserung laut Vorhersage­n nicht in Sicht. Zverev scheint auf der Jagd nach dem ersten Grand-Slam-Titel mit allen Widrigkeit­en bestens zurechtzuk­ommen.

Damit ist er in Paris einer der wenigen. Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Wiktoria Asarenka bestritt ihr Auftaktmat­ch etwa in Leggins und Trainingsj­acke und schimpfte, dass sie sich wie eine „Ente“im Regen fühle. Und nicht nur Sandplatz-König und Paris-Rekordsieg­er Rafael Nadal klagte schon über die Bälle des neuen Hersteller­s, die ohnehin schon schwerer als die alten sind und sich bei feuchten Bedingunge­n regelrecht vollsaugen. Nadal siegte in der ersten Runde gegen Egor Gerassimow (Belarus) mühelos mit 6:4, 6:4, 6:2.

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FOTO: ENA/DPA Mit langen Ärmeln in die zweite Runde: Bei ungemütlic­hem Wetter hat Tennisprof­i Alexander Zverev in Paris einen guten Auftakt hingelegt.

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