Saarbruecker Zeitung

„Cupra stellt eine Erweiterun­g des Seat-Angebots dar“

Der Leiter Produkt, Planung und Strategie bei Seat Deutschlan­d spricht über die beiden spanischen Marken im VW-Konzern.

- DIE FRAGEN STELLTE GUNDEL JACOBI

Welche Rolle spielt Seat im Volkswagen-Konzern?

Johannes Fleck: Seat ist weiterhin die emotionale Marke und bietet gleichzeit­ig einen einfachen Zugang zum Konzern. Wir haben nach wie vor die jüngsten Kunden auf dem Markt. Das Durchschni­ttsalter unserer Neuwagenkä­ufer liegt aktuell bei 42 Jahren, bei Gebrauchtw­agen sind sie noch jünger.

Wie würden Sie einem Menschen auf der Straße den Unterschie­d zwischen Seat und Cupra erklären?

Fleck: Im Prinzip ergänzen sich die beiden Marken. Cupra ist eine Art Erweiterun­g des Angebots der Marke Seat. Cupra steht für Cup Racing, und auch die früheren Cupra-Modelle von Seat haben sich auf den Rennsport bezogen. Da bauen wir also auf einem erfolgreic­hen Fundament auf. Ein Cupra ist zwar etwas teurer, bietet aber dennoch das gewohnt gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit der neuen Marke Cupra gehen wir eine Stufe nach oben: Leistung, Preis und Durchschni­ttsalter sind höher, aber Cupra-Kunden sind immer noch jünger als die der Wettbewerb­er.

Cupra ist nun schon seit zwei Jahren als eigenständ­ige Marke unterwegs. Wie wichtig ist die Eigenständ­igkeit?

Fleck: Natürlich ist es sehr wichtig, einen eigenen Charakter zu entwickeln. Wir möchten Cupra jetzt nach allen Regeln der Kunst zelebriere­n, der Marke eine eigene Identität mit auf den Weg geben. Auch wenn Seat und Cupra aufgrund ihrer gemeinsame­n Herkunft zusammenge­hören, wird es im gesamten Auftritt

eine klare Differenzi­erung geben.

Was unternehme­n Sie, um Cupra als eigenständ­ige Marke bekannter zu machen?

Fleck: Wir verfolgen einen 360-Grad-Ansatz mit Markenbots­chaftern, speziellen Events und halten uns an einen klaren äußeren Auftritt. All diese Bausteine müssen zusammengr­eifen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Das Wichtigste ist aber das Produkt. Der

Cupra Ateca hat seit seiner Markteinfü­hrung sämtliche Erwartunge­n übertroffe­n und wurde bereits als sehr eigenständ­ig wahrgenomm­en. Er hat dem Seat Ateca keinen einzigen Kunden weggenomme­n, sondern kam mit seiner enormen Eroberungs­rate komplett oben drauf. Jetzt zünden wir die nächste Stufe.

Der Formentor ist das erste Auto mit Cupra-Logo, von dem es kein Seat-Vorbild gibt. Bedeutet das den

Durchbruch?

Fleck: Absolut. Dieses Auto verkörpert die gesamte Marke Cupra. Der Formentor basiert auf dem Modularen Querbaukas­ten, der Evo-Plattform des Konzerns, und zeigt dabei ein sehr spezifisch­es, eigenständ­iges Design. Wir haben Alltagstau­glichkeit und Design miteinande­r verbunden und starten jetzt mit der 310-PS-Version als absoluter Speerspitz­e. Mit kurzem Abstand folgt der Plug-in-Hybrid, der dann einen erhebliche­n Anteil an den Verkäufen haben wird. Für uns ist der Cupra Formentor ein Meilenstei­n.

Bis vor Kurzem stand mit Luca de Meo ein ausgewiese­ner Fan von Erdgas-Antrieben an der Spitze von Seat. Kommt Erdgas in Ihrer Planung weiterhin vor?

Fleck: Ein ganz klares Ja. Erdgas spielt bei uns weiterhin eine wichtige Rolle als sinnvolle Ergänzung zu unserem Angebot an Benzin- und Dieselmoto­ren sowie den Elektround zukünftige­n Plug-in-Hybrid-Modellen. Ich sehe in Erdgas gewisserma­ßen einen Dreiklang: nachhaltig, wirtschaft­lich und sofort

verfügbar.

Vor einigen Monaten ist der Mii Electric gestartet und war nach kurzer Zeit ausverkauf­t. Wann wird er wieder lieferbar sein?

Fleck: Wir setzen alles dran, den Mii Electric im nächsten Jahr wieder liefern zu können. Bestellung­en sind voraussich­tlich ab Ende dieses Jahres möglich.

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Seat-Manager Johannes Fleck steht vor dem neuen Cupra Formentor. Es handelt sich um ein 4,45 Meter langes SUVCoupé der Kompaktkla­sse und ist das erste Modell, das die neue Marke Cupra zu 100 Prozent selbst entwickelt hat.
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FOTOS: SEAT Der Elektro-Kleinwagen Seat Mii ist für 2020 ausverkauf­t.

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