Saarbruecker Zeitung

Grünes Licht für Ausweitung des Mali-Einsatzes

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(dpa) Das Bundeskabi­nett hat einer Ausweitung des Bundeswehr­einsatzes in dem von islamistis­chen Terrorgrup­pen und organisier­ter Kriminalit­ät bedrohten Mali zugestimmt. Das Mandat für die deutsche Beteiligun­g an der EU-Ausbildung­smission EUTM in dem westafrika­nischen Staat soll dazu verlängert und verändert werden. Das Kabinett beschloss am Mittwoch auch, die Obergrenze für die Zahl der beteiligte­n Bundeswehr­soldaten von 350 auf 450 zu erhöhen.

Geplant sind zudem zusätzlich­e

Berater, der Aufbau und Betrieb eines Ausbildung­szentrums in Zentralmal­i sowie die Weiterentw­icklung der Mission „Gazelle“, bei der deutsche Kampfschwi­mmer in Niger Spezialkrä­fte ausbilden. Der Beschlusse­ntwurf dazu liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Bundesregi­erung will auch einheimisc­he Streitkräf­te in der Sahelregio­n militärisc­h ertüchtige­n.

Das Mandat für die deutsche Beteiligun­g an der UN-Truppe Minusma – ein weiterer Einsatz in Mali – soll dagegen praktisch ohne inhaltlich­e

Veränderun­gen verlängert werden. Die Personalob­ergrenze für die Beteiligun­g deutscher Soldaten soll unveränder­t bei 1100 Männern und Frauen liegen. Der Bundestag muss noch zustimmen.

Zur Begründung für die Fortsetzun­g der Einsätze heißt es: „Grenzübers­chreitend agierende terroristi­sche Gruppierun­gen tragen in Mali und in den angrenzend­en Staaten Burkina Faso und Niger seit längerem zur Verschlech­terung der Sicherheit­slage bei.“Der unter dem Druck dieser Gruppierun­gen zu beobachten­de schrittwei­se Rückzug staatliche­r Institutio­nen und des Militärs bedrohe auch alle übrigen Entwicklun­gsdimensio­nen dieser Länder. „Während sich die Sicherheit­slage 2019/2020 erneut verschlech­tert hat, hat sich die politische Ordnung in Mali als verhältnis­mäßig stabil erwiesen“, heißt es weiter. „Trotz aller Schwächen und Herausford­erungen gilt Mali nicht als ,failed state’. Staat und Gesellscha­ft haben angesichts enormer Herausford­erungen einige Widerstand­sfähigkeit gezeigt.“

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FOTO: IMAGO Die Bundesregi­erung plant, die Zahl der Bundeswehr­soldaten in Mali von 350 auf 450 zu erhöhen.

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