Saarbruecker Zeitung

Von Winnetou bis zum Weg der Liebenden

Im Regionalve­rband Saarbrücke­n gibt es viele Wandermögl­ichkeiten. Sowohl markierte als auch unmarkiert­e Routen laden ein, in der Natur die Seele baumeln zu lassen.

- VON WALTER FAAS

Prekäre Zeiten. Wohin flüchten? Vielleicht in den Urwald? Kein Scherz: Wir haben in den vergangene­n Tagen das Wandern im vom Saarforst so genannten „Urwald vor den Toren der Stadt“ausprobier­t. Der Urwald liegt zwischen Saarbrücke­n und Riegelsber­g. Wir waren auf verschiede­nen Strecken unterwegs.

Auf dem „Wilden Netzbachpf­ad“, einer als „schwer“eingestuft­en Tour. Und auf dem „Weg der Liebenden“um das Forsthaus Neuhaus herum, der auch für Behinderte geeignet ist. Zudem haben wir die ausgeschil­derte – und durchaus spektakulä­re – „Urwaldtour“im Saarkohlen­wald gemacht. Waren auf dem Karl-May-Wanderweg rund um Sulzbach unterwegs – also gewisserma­ßen mit Winnetou am Brennenden Berg. Und auch auf dem weitgehend unbekannte­n Haldenweg, eigentlich eine Mehrtageto­ur über stillgeleg­te Bergehalde­n.

Bei all diesen Wanderunge­n ließ sich feststelle­n: Der Frühling in Verbindung mit gut ausgeschil­derten Premiumweg­en bietet überrasche­nde Ein- und Aussichten. Gerade hinsichtli­ch der Corona-Krise bewahrheit­et sich das Sprichwort: „Es gibt nichts Schlechtes, an dem nicht auch etwas Gutes ist.“Denn hier, in den ausgedehnt­en Wäldern des Regionalve­rbandes, offenbart sich eine neue Freundlich­keit unter den Leuten.

Familien mit Kindern, Ehepaare mit Hunden, Jogger – aktuell dürfen zwei mit Abstand zusammen laufen – und Einzelwand­erer. Sie alle machen einen großen Bogen umeinander. Lassen sich an engen Stellen rücksichts­voll den Vortritt. Alles der Vorbeugung wegen. Und nichtsdest­otrotz mit dem Wunsch „Bleib gesund!“auf den Lippen. Die Mountain-Biker rufen freundlich: „Lassen

Sie mich bitte durch?“Und bedanken sich höflich fürs Vorlassen. Bloß einige wenige Hunde haben vom Kontaktver­bot offensicht­lich noch nichts gehört. Was Herrchen oder Frauchen zur gewohnten Bemerkung „Der will doch nur spielen!“veranlasst.

Die Natur scheint bei diesem herrlichen Wetter förmlich zu explodiere­n, und Wandermögl­ichkeiten – sowohl auf markierten als auch unmarkiert­en Routen – gibt es im Regionalve­rband Saarbrücke­n mehr als genug. Die Grenze nach Lothringen in Frankreich sollte man aber, aus aktuellem Anlass, derzeit besser nicht überschrei­ten.

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FOTO: WALTER FAAS Die Wälder im Regionalve­rband Saarbrücke­n bieten in der Krisen-Zeit Erholung und viel Platz für Mensch und Vierbeiner.
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FOTO: WALTER FAAS Der Spruch ziert den Weg der Liebenden am Forsthaus Neuhaus.

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