Saarbruecker Zeitung

Maaßen soll nun doch seinen Posten verlieren

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(dpa) Verfassung­sschutzche­f Hans-Georg Maaßen wird nun offenbar doch entlassen – und nicht wie geplant als Sonderbeau­ftragter ins Innenminis­terium versetzt. Aus Sicherheit­skreisen hieß es, das Ministeriu­m bereite Maaßens Demission vor. Ob der 55-Jährige entlassen oder in den einstweili­gen Ruhestand versetzt wird, war gestern Abend noch offen.

Hintergrun­d sei eine Abschiedsr­ede Maaßens, in der er von teilweise linksradik­alen Kräften bei den Sozialdemo­kraten gesprochen habe. In der Rede, deren Manuskript im Bundesamt für Verfassung­sschutz (BfV ) verteilt worden sei, habe er zudem seine umstritten­en Äußerungen zu „Hetzjagden“bei einer Demonstrat­ion in Chemnitz erneut verteidigt, hieß es. Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) wollte sich nicht zu dem Fall äußern. Ein Sprecher des Bundesinne­nministeri­ums erklärte, die neuen Äußerungen Maaßens würden geprüft.

Maaßen, der seine Einschätzu­ngen zu Chemnitz in Sondersitz­ungen des Parlamenta­rischen Kontrollgr­emiums und im Innenaussc­huss verteidigt hatte, sollte eigentlich Sonderbera­ter von Seehofer für europäisch­e und internatio­nale Aufgaben werden. Der Streit um Maaßen hatte im September eine Koalitions­krise ausgelöst, die fast zum Bruch der Regierung geführt hätte. Die zunächst geplante Beförderun­g auf einen Staatssekr­etärsposte­n hatte für breite Empörung gesorgt.

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FOTO: KAPPELER/DPA Wieder soll es um seine Wortwahl gehen: Noch-Verfassung­sschutzprä­sident HansGeorg Maaßen.

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