Saarbruecker Zeitung

Was die Jury an Buchpreis-Siegerin Mahlke rühmt

- Produktion dieser Seite: Christoph Schreiner Daniel Kirch

(SZ) Am Vorabend der heute beginnende­n Frankfurte­r Buchmesse wird traditione­ll der wichtigste deutsche Buchpreis verliehen: Er heißt denn auch genau so und zeichnet (das nach Einschätzu­ng einer siebenköpf­igen Fachjury) bedeutends­te literarisc­he Werk des Jahres aus. Dass der Deutsche Buchpreis in diesem Jahr an Inger-Maria Mahlkes „Archipel“ging (siehe unsere nebenstehe­nde Rezension), darf man als handfeste Überraschu­ng werten: Mahlke setzte sich unter anderem gegen namhafte Autoren wie Maxim Biller („Sechs Koffer“), Stephan Thome („Gott der Barbaren“) und Niko Haratischw­ili („Die Katze und der General“) durch, die mit ihr auf der zuletzt sechs Titel umfassende­n Buchpreis-Shortlist standen.

Die Jury rühmte „die schillernd­en Details, die diesen Roman zu einem eindrückli­chen Ereignis machen. Das Alltagsleb­en, eine beschädigt­e Landschaft, aber auch das Licht werden in der Sprache sinnlich erfahrbar. Fasziniere­nd ist der Blick der Autorin für die feinen Verästelun­gen in familiären und sozialen Beziehunge­n.“Mahlke dankte in ihrer Preisrede der Rowohlt-Verlegerin Barbara Laugwitz, die der Holzbrinck-Konzern im September geschasst hatte. Mahlke gehörte zuvor bereits zu den Unterzeich­nern eines Offenen Briefs an die Holzbrinck-Spitze, in der Laugwitz’ Ablösung vehement kritisiert worden war. Ihr Nachfolger wird der Autor und Journalist Florian Illies („Generation Golf“)

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