Saarbruecker Zeitung

Den Bürger-Wunschzett­eln sollen Taten für Malstatt folgen

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Marcus Kalmes

Der eigene Stadtteil lag den Malstatter­n bei der Versammlun­g „Molschder Middenanne­r“vom Verein Mags (Malstatt gemeinsam stark) am Dienstag im Kulturzent­rum Breite 63 förmlich zu Füßen. Auf dem Boden hatten die Macher um die Vorsitzend­en Siegfried Gress und Guido Vogel-Latz eine Fotoplane ausgebreit­et. Sie zeigte die Stadt vom Ludwigpark bis zum Burbacher Waldfriedh­of, vom Rastpfuhl bis zum an der Saar gelegenen unteren Malstatt als Luftbild.

Weitere Besonderhe­it war der anfänglich­e Verzicht auf Stühle. Wegen der Fotoplane wäre dort ja auch kaum Platz gewesen. Außerdem führen Stühle fast zwangsläuf­ig zu einer Art „Frontalunt­erricht“: Einer redet, die anderen hören zu. Aber „Middenanne­r“bedeutet ja „Miteinande­r“, also sollte sich jeder beteiligen können. Erst im Gespräch miteinande­r, dann mit Wünschen und Anregungen an den Thementafe­ln.

„Später stellen wir Stühle auf“, sagte Moderator Roman Glauben. Dann nämlich, als die Ergebnisse des „Middenanne­rs“vorgestell­t werden sollten. „Seit ich hier tätig bin, hat sich vieles zum Guten verändert“, sagte Glauben, der seine Interviewp­artner zu ihren Lieblingsp­lätzen im Stadtteil befragte.

„Das ist wohl der alte Friedhof am Jenneweg“, antwortete Stadtteilm­anagerin Hana Jelassi. Sie hat das Amt vor rund zwei Jahren angetreten, etwa zu der Zeit, als die Stadt Jelassis Lieblingso­rt offiziell zum „naturnahen Freiraum“machte.

Oberbürger­meisterin Charlotte Britz mag den Abenteuers­pielplatz Meiersdell. Dort habe sie zuletzt erlebt, wie viel ehrenamtli­ches Engagement an einem einzigem Tag verändert (wir berichtete­n). Britz’ Lieblingsp­latz sei aber der Hambacher Platz mit seinem schönen Pflaster. Demnächst steht dort eine Umgestaltu­ng an. Die Beteiligte­n am „Molschder Middenanne­r“haben dazu einen Leitsatz hinterlass­en: „Parken, Spielen und Picknicken, das geht auch zusammen.“

Grünamtsmi­tarbeiteri­n Maja Kothe nahm diese Anregung gern mit: „Die Bürgerbete­iligung ist uns bei all unseren Vorhaben wichtig.“So war es auch bei den Plänen für den Pfarrer-Bleek-Platz. Neben dem Bunker wünschen die Nutzer sich einen Rasen und einen Spielplatz.

Weitere Wünsche auf den Stellwände­n galten dem Bürgerpark. So soll er wieder Toiletten bekommen. Einem anderen Zettel ist zu entnehmen, dass die Alte Kirchhofst­raße „Rennstreck­e“sei. Verbunden mit der Forderung nach Verkehrsbe­ruhigung und Kontrolle.

Und dann sind da ja auch noch die Langzeitth­emen des Stadtteils, angeführt vom angestrebt­en Verbot für den Lkw-Transitver­kehr in der Lebacher Straße. Und gefolgt vom alternativ­en Radweg, der abseits dieser viel befahrenen Straße verläuft. Schließlic­h hat der Mags-Verein für seine Veranstalt­ungen geworben – etwa für den Herbstfloh­markt am Samstag, 20. Oktober, auf dem Pariser Platz.

Wer hingeht, soll zwischen 10 und 15 Uhr nach Herzenslus­t stöbern und feilschen – und vor allem dafür sorgen, dass mehr Leben kommt auf diesen Platz im Herzen des oberen Malstatt.

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