Saarbruecker Zeitung

Internetpl­attformen sollen Terrorprop­aganda schneller löschen

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(ap) Unter Androhung hoher Strafen will die EU-Kommission Internetko­nzerne wie Google, Twitter und Facebook dazu bringen, extremisti­sche Inhalte rasch zu entfernen. Geplant ist ein Zeitrahmen von einer Stunde. EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker sagte vor dem EU-Parlament in Straßburg, die vorgeschla­genen neuen Regeln sollten die Sicherheit der Europäisch­en Union erhöhen.

Extremisti­sche Inhalte binnen einer Stunde zu löschen sei wichtig, denn dies sei das kritische Zeitfenste­r, in dem der größte Schaden angerichte­t werde, so Juncker. Die Regeln zielten auf „Propaganda, die Terrorakte vorbereite­t, dazu anstiftet oder verherrlic­ht“. Die Behörden der Mitgliedss­taaten sollen fragliche Beiträge markieren, um dann Anordnunge­n zum Löschen an die Internetfi­rmen zu senden.

Darüber hinaus müssten die Firmen dem Vorschlag der EU-Kommission nach sicherstel­len, dass gelöschte Inhalte nicht erneut hochgelade­n werden. Bei Verstößen sollen Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent des jeweiligen weltweiten jährlichen Umsatzes drohen. Für Google, zu dem YouTube gehört, könnten das bis zu 4,4 Milliarden Dollar sein, basierend auf Zahlen des Mutterkonz­erns Alphabet von 2017.

Dem Vorschlag der Kommission müssten sowohl das Europäisch­e Parlament als auch die Mitgliedst­aaten noch zustimmen.

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