Saarbruecker Zeitung

Uhrmacher brauchen eine ruhige Hand

Bleibt die Uhr stehen, kümmert sich darum ein Fachmann mit Fingerspit­zengefühl und Lupe. Uhrmacher sind weltweit gefragt. Es ist ein traditione­lles Handwerk mit Zukunft. Technische­s Geschick ist eine der wichtigste­n Voraussetz­ungen.

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nicht vorgeschri­eben. „Die meisten Ausbildung­sbetriebe und Vollzeitsc­hulen erwarten aber als Mindestvor­aussetzung einen qualifizie­rten Hauptschul­abschluss“, erklärt Fischer. Auch Fingerspit­zengefühl ist wichtig im Umgang mit Bestandtei­len der Uhr, die nur wenige Millimeter groß sind.

Bewerber müssen Geduld mitbringen. Oft dauert es, den Fehler in einem defekten Uhrwerk zu finden. Es kann an einer leeren Batterie oder an einem beschädigt­en Zahnrad liegen. „Die Suche nach dem Fehler ist immer spannend“, erzählt Küblbeck.

Für den Beruf sprechen geregelte (hei) Uhrmacher stellen Uhren und andere Zeitmessge­räte her, warten und reparieren sie. Die Ausbildung dauert drei Jahre, die Ausbildung­svergütung beträgt nach Angaben der Bundesagen­tur für Arbeit mit Tarifvertr­ag je nach Ausbildung­sjahr

Arbeitszei­ten. Im Handwerk fällt – im Gegensatz zur Industrie – kein Schichtdie­nst an. Zudem geht die Arbeit körperlich nicht an die Substanz. zwischen 1037 und 1200 Euro brutto pro Monat. Ohne Tarifvertr­ag kann sie davon abweichen. Das spätere Einstiegsg­ehalt liegt etwa bei 2500 Euro pro Monat. dass die Jobaussich­ten schlecht sind – ganz im Gegenteil. Derzeit beginnen laut Fischer bundesweit pro Jahr etwa 100 Jugendlich­e eine Ausbildung zum Uhrmacher. Das ist im Vergleich zu anderen Berufen wenig. Fertige Uhrmacher würden inzwischen weltweit gesucht, sagt Fischer. Das wird sich nach seiner Einschätzu­ng bei allem technische­n Fortschrit­t auch in absehbarer Zeit nicht ändern. „Es wird definitiv immer einen sehr großen Markt an Groß- und Kleinuhren geben, teilweise bereits über Generation­en weitervere­rbt, die repariert oder gewartet werden müssen“, erklärt Fischer.

Die Ausbildung vermittelt angehenden Fachleuten, wie sie Uhren auf Ganggenaui­gkeit oder Wasserdich­theit überprüfen und nach dem Zerlegen einer Uhr Lagerund Reibungsst­ellen kontrollie­ren und instandset­zen. Beim Zusammense­tzen müssen sie die Einzelteil­e wieder schmieren. Während im Handwerk und in Servicecen­tern Reparature­n im Fokus stehen, geht es in der Industrie um die Serienfert­igung der Uhren.

Wer weiterkomm­en will, kann die Prüfung zum Uhrmacherm­eister ablegen, um sich mit einem eigenen Betrieb selbststän­dig zu machen. Alternativ kann er dann Werkstattl­eiter oder Geschäftsf­ührer werden. Küblbeck, der vor der Ausbildung das Abitur gemacht hat, könnte später noch studieren. Maschinenb­au wäre eine Option. Zunächst will er aber im Uhrmacher-Handwerk Erfahrunge­n sammeln.

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FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA An seinem Beruf schätzt Azubi Jonas Küblbeck besonders die Arbeit mit den eigenen Händen.

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