Der Bayern-Boss bläst zum Angriff
Karl-Heinz Rummenigge will in der Champions League um den Titel spielen und zeichnet ein düsteres Zukunftsbild der Bundesliga.
dieser Woche zum Team stoßen. Von Thomas Müller, Mats Hummels und Kollegen erwartet er „in diesem Jahr Vollgas“. Denn sie würden doch bestimmt „die Scharte von Russland vergessen machen wollen“. Auch Kovac verspricht sich nach den Niederlagen in Amerika gegen Juventus Turin (0:2) und Manchester City (2:3) einen Leistungsschub mit
Karl-Heinz Rummenigge den WM-Teilnehmern um Manuel Neuer, den er als Kapitän bestätigte. Müller bleibt Neuers Stellvertreter.
Am kommenden Donnerstag geht es für eine Woche ins Trainingslager an den Tegernsee. „Jetzt kommen wir in die finale Präparation der Liga“, sagte Rummenigge. Beim Personal soll sich noch etwas tun. Jérôme Boateng bleibt ein Wechselkandidat. Zudem sollen noch ein oder zwei Mittelfeldspieler abgegeben werden, „damit der Trainer dort nicht in irgendeinen Stress kommt“, wie es Rummenigge formulierte.
Noch vor der Rückkehr nach München am Montagvormittag zeichnete der Bayern-Chef in Miami ein düsteres Zukunftsbild der Bundesliga. „Wir müssen ein bisschen aufpassen. Die Bundesliga ist ein gutes Produkt, aber es ist entscheidend, wie wir uns international präsentieren.“Das „Rumgeeiere“um die 50+1-Regel, die in Deutschland der Öffnung für Investoren im Wege stehe, prangerte Rummenigge scharf an. Er sprach von „Populismus“, kritisierte DFL und DFB: „Keiner will den Schwarzen Peter in der Hand haben.“Alle in Deutschland hätten Angst, „dass man an Konkurrenzfähigkeit verliert, wenn man sich dem Markt öffnet“. Doch das Gegenteil wäre der Fall, glaubt Rummenigge: „In Spanien, England, Italien und Frankreich werden diese Dinge anders gehandhabt. Entweder wir gehen diesen Weg mit, oder wir werden irgendwann alle eine Zeche zahlen.“
Der 62-Jährige plädiert dafür, dass jeder Verein frei entscheiden kann. „Es gibt Clubs wie Hannover, die frisches Kapital in den Club bringen und damit auch in die Qualität der Mannschaft investieren möchten. Warum sollte man das verhindern?“In Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, 1899 Hoffenheim und RB Leipzig gebe es schon Sonderfälle. „Diese vier Clubs spielen schon nicht mehr unter gleichen Bedingungen wie die anderen 14“, sagte Rummenigge.
Nach der „schwarzen Stunde“der Nationalmannschaft bei der WM müsse die Bundesliga gerade jetzt in Champions League und Europa League „Flagge zeigen“. Zur Stärkung der Bundesliga würde sich Rummenigge sogar wünschen, dass der FC Bayern nicht jedes Jahr mit klarem Vorsprung deutscher Meister wird. „Fußball ist Emotion. Und ich bin über jeden Club glücklich, der uns unter Druck setzt.“Allen voran Borussia Dortmund traut er eine bessere Rolle zu. „Vielleicht kommen Clubs wie Leverkusen und Leipzig dazu und machen uns das Leben schwer. Wir sind interessiert an einer emotionalen Bundesligaspitze.“
„Fußball ist Emotion. Ich bin über jeden Club glücklich, der uns unter
Druck setzt.“
Vorstands-Chef des FC Bayern München