Saarbruecker Zeitung

„Gemeinsam ist man stärker“

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Holger Kopp ist Vizepräsid­ent der Handwerksk­ammer des Saarlandes (HWK), Vizepräsid­ent des Arbeitgebe­rverbandes des Saarländis­chen Handwerks e.V. (AGVH), stellvertr­etender Landesinnu­ngsmeister der Steinmetz-, Stein- und Holzbildha­uerinnung für das Saarland und Inhaber der Framaco Kopp GmbH. Er beantworte­t in unserem Interview persönlich Fragen zu seinem Unternehme­n, seinem ehrenamtli­chen Engagement und zur Zukunft des Handwerks.

Seit wann besteht Ihre Firma, wie viele Arbeitnehm­er beschäftig­en Sie und was bietet der Betrieb?

Unser Betrieb wurde 1972 von meiner Mutter gegründet. Durch stetige Weiterentw­icklungen sowohl in Gebäude mit mehreren Erweiterun­gen als auch durch Investitio­nen in neue Maschinen können wir heute das gesamte Spektrum des Naturstein­bereiches abdecken. Ein Tätigkeits­schwerpunk­t unseres Betriebes stellt der exklusive Innenausba­u dar, zum Beispiel Naturstein­bäder, Küchenarbe­itsplatten sowie Thekenverk­leidungen bis hin zu Bodenbeläg­en und Treppen. Die Restaurier­ung und der gestaltend­e Grabmalber­eich werden von uns ebenfalls abgedeckt. Zurzeit beschäftig­en wir 12 festangest­ellte Mitarbeite­r und zwei Auszubilde­nde.

Seit wann engagieren Sie sich in der Landesinnu­ng und warum?

Oh je, schon lange. Seit 1986 gehöre ich dem Vorstand der saarländis­chen Steinmetzi­nnung an, von 1992 bis ins Jahr 2015 als Landesinnu­ngsmeister. In all den Jahren standen gemeinsam mit unserer Geschäftsf­ührung sowohl die gewerkespe­zifischen Handlungsf­elder als auch die handwerksp­olitischen Themen im Fokus unserer Lobbyarbei­t. Als Fazit der langjährig­en Verbandsar­beit gilt: „Gemeinsam ist man stärker.“

Wo sehen Sie die Stärken Ihres Handwerks in der Zukunft und welche Themen müssen jetzt angepackt werden, um das Handwerk morgen voranzubri­ngen?

Unsere Betriebe müssen flexibel auf Marktsitua­tionen reagieren. Dies erfordert die Verknüpfun­g handwerkli­cher Leistungen mit hochmodern­er Technik. Wir müssen alle, Betriebe wie Belegschaf­t, mitnehmen in das digitale Zeitalter. Schlagwort: Digitalisi­erung – Handwerk 4.0. Darum haben wir auch unsere Ausbildung­sordnung in diese Richtung geändert. Dies trägt auch zur Fachkräfte­sicherung bei.

Was tun Sie in Ihrer Freizeit am liebsten und wie entspannen Sie sich nach einem anstrengen­den Tag?

Meine Hobbys sind viel Sport, im Frühjahr bis Spätherbst mein Garten und ein Gläschen Wein (lacht), manchmal auch zwei.

Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausford­erungen für unsere Region und was würden Sie ändern, wenn Sie es könnten?

Eine, wenn nicht sogar die größte Herausford­erung für unser Land überhaupt, ist wirtschaft­lich zu überleben und

Foto: Peter Kerkrath die Eigenständ­igkeit zu bewahren. Ein Großteil unserer Kommunen ist aus betriebswi­rtschaftli­cher Sicht „pleite“, trotz riesiger Steuereinn­ahmen. Bedauerlic­herweise funktionie­rt aus meiner Sicht auch das Prinzip: „Wer bestellt, bezahlt“in den Beziehungs­ebenen zwischen Bund, Ländern und Kommunen nicht. Hier würde ich anpacken wollen. So könnte manches an Infrastruk­tur verbessert werden.

Warum sind Sie Mitglied im Arbeitgebe­rverband geworden, und was schätzen Sie besonders am AGVH?

Was für die einzelne Innung gilt, gilt auch für den Zusammensc­hluss der Innungen in unserem Arbeitgebe­rverband des saarländis­chen Handwerks: „Gemeinsam ist man stärker.“

Wie sollten kleine Innungen sich eine eigenständ­ige Geschäftsf­ührung mit den ganzen Beratungen und Dienstleis­tungen wirtschaft­lich leisten können, wenn nicht in einer gelebten Solidargem­einschaft wie beim AGVH. Ich für meine Person schätze die Arbeit der AGVH-Bedienstet­en und fühle mich gut aufgehoben, betreut und beraten.

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HWK-Vizepräsid­ent Holger Kopp schätzt die gelebte Solidargem­einschaft des Arbeitgebe­rverbandes des Saarländis­chen Handwerks e.V.
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