Saarbruecker Zeitung

FCS-Trainer Lottner peilt erneut 3. Liga an

FCS-Trainer Dirk Lottner will nach dem verpassten Aufstieg seinen Kopf freibekomm­en – um dann wieder die Spieler neu zu motivieren.

- VON PATRIC CORDIER

Nach dem verpassten Aufstieg will Trainer Dirk Lottner von Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n den Kopf frei bekommen, um seine Spieler wieder neu zu motivieren. Seine Zielsetzun­g ist klar: der Aufstieg in die 3. Liga.

Am Mittwoch hat Dirk Lottner, Trainer des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n, das Saarland verlassen. Richtung Köln, Richtung Heimat, Richtung Urlaub. Im Gepäck hatte der 46-Jährige einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem FCS und ein gutes Gefühl. „An diesem positiven Gefühl für den Verein, das Land und die Menschen würde auch jede andere Entscheidu­ng nichts verändern“, hatte Lottner schon vor der Einigung mit den Verantwort­lichen gesagt – wohlwissen­d, dass der FCS bei seinem Amtsantrit­t 2016 für den bis dahin eher unbekannte­n Trainer auch eine große Karrierech­ance darstellte: „Wichtig ist, dass man sich in die Augen sieht und das Vertrauen spürt.“

Doch im Reisegepäc­k des Trainers wiegen auch die Emotionen schwer, die nach dem verpassten Aufstieg natürlich noch nicht abschließe­nd verarbeite­t sein können. „Das ist eine neue Erfahrung für mich gewesen, aber in meinem Alter kann man damit vielleicht besser umgehen. Für die Spieler ist das viel schlimmer. Ich denke da vor allem an unsere drei Ex-Elversberg­er, die das jetzt schon zum dritten Mal erleben müssen. Diese Relegation ist einfach menschenve­rachtend. Das braucht niemand, und das wünscht man niemandem“, sagt Lottner besonders im Hinblick auf Daniel Batz, Markus Obernoster­er und Marco Kehl-Gomez. Die waren in den vergangene­n Aufstiegss­pielen mit der SVE an Unterhachi­ng und Zwickau gescheiter­t.

Der Urlaub ist wichtig, damit alle Beteiligte­n das Vergangene hinter sich lassen können und ein Stück weit den Kopf frei bekommen für die anstehende­n Aufgaben. „Ich bin mit dem 1. FC Köln abgestiege­n und immer wieder aufgestand­en“, blickt Lottner zurück auf seine Profi-Karriere, in der er auch gelernt hat, sich selbst wieder zu motivieren. Die Begeisteru­ng vorleben, das Vertrauen ins eigene Können zurückgebe­n – das werden vor allem in der am

25. Juni beginnende­n Vorbereitu­ng wichtige Inhalte der Arbeit des Trainertea­ms sein – neben den „normalen“Aufgaben.

Die Zielsetzun­g der zweiten Amtszeit des Kölners in Saarbrücke­n ist gleich geblieben: Aufstieg in die

3. Liga. Ob der durch den Wegfall der Aufstiegss­piele leichter geworden ist? Hatte in den vergangene­n Jahren auch der Zweite der Regionalli­ga Südwest immer noch die Chance, es über die Relegation nach oben zu schaffen, zählt in der kommenden

„Wichtig ist, dass man sich in die Augen sieht und das Vertrauen

spürt.“

FCS-Trainer Dirk Lottner

zu seiner Vertragsve­rlängerung

Spielzeit nur Platz eins. Der Meister wird aufsteigen. Und die Liste derer, die dafür in Frage kommen könnten, ist nicht kurz: Saarbrücke­n und wohl auch der SV Waldhof Mannheim als jüngste Opfer der Relegation, Elversberg, Offenbach, Steinbach, dazu vielleicht Aufsteiger Homburg und auch die Zweitvertr­etungen aus Freiburg, Hoffenheim oder Mainz muss man immer auf der Rechnung haben. Die halbe Liga schielt nach oben. „Wir sind dabei, die neue Saison anzugehen und dafür zu sorgen, dass wir eine Truppe auf den Platz bringen, die diesen Ansprüchen gerecht wird“, sagte Lottner, „es wird nicht leichter.“

Die Aufgabe, die Abgänge des Sturmduos Patrick Schmidt (1. FC Heidenheim) und Kevin Behrens (SV Sandhausen) zu kompensier­en und die Mannschaft punktuell weiter zu verstärken, liegt nun auf den Schultern von Sportdirek­tor Marcus Mann. „Die Vertragsve­rlängerung mit Dirk war ein wichtiger Eckpunkt. Schließlic­h fragen potenziell­e Neuzugänge nicht nur nach der Klassenzug­ehörigkeit, sondern auch danach, mit wem sie zusammenar­beiten“, erklärt Mann, „viele Gespräche gingen halt jetzt wieder von vorne los, weil für einige Spieler die Regionalli­ga nicht in Frage kommt. Ich hoffe, dass wir sehr schnell mit Alexandre Mendy und Sebastian Jacob einig werden, die wir gerne halten wollen.“Mit Dirk Lottner hat das ja bereits geklappt.

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? Da geht’s lang: Dirk Lottner gibt beim 1. FC Saarbrücke­n auch in der kommenden Saison wieder die Richtung vor.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Da geht’s lang: Dirk Lottner gibt beim 1. FC Saarbrücke­n auch in der kommenden Saison wieder die Richtung vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany