Saarbruecker Zeitung

Die Rückkehr von Tiger Woods elektrisie­rt beim Masters Medien und Zuschauer gleicherma­ßen.

Die Golf-Welt ist nach der Rückkehr von Tiger Woods elektrisie­rt. Beim 82. Masters wird der Amerikaner als einer der großen Favoriten behandelt.

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AUGUSTA (dpa) Die Favoritenl­iste beim 82. Masters ist lang, doch beim ersten und bedeutends­ten Major-Turnier des Jahres in Augusta dreht sich alles nur um einen: Tiger Woods. Der lange Zeit verletzte Golf-Superstar ist nach zwei Jahren Pause zurück an der Magnolia Lane. Fans, Mitspieler und Medien träumen von einer neuen WoodsÄra. Die eigenen Ansprüche haben sich für den inzwischen 42-Jährigen nicht geändert.

„Ich bin hier, um zu gewinnen“, sagte der 14-malige Major-Sieger vor dem ersten Abschlag heute im Augusta National Golf Club. Doch der Hype um seine Person ist ihm schon fast unheimlich. „Ich muss noch vier Runden spielen. Also lasst uns mal alle etwas runterkomm­en“, sagte Woods nach der Trainingsr­unde mit seinem Freund und alten Rivalen Phil Mickelson.

20 Teilnahmen stehen in Woods’ Masters-Vita. Vier Mal gewann er das Traditions­turnier im US-Bundesstaa­t Georgia. Der erste Triumph datiert vom 13. April 1997 – ein Tag, der die Welt des Golfsports für immer veränderte. Eldrick Tont „Tiger“Woods durfte nicht nur erstmals ins grüne Sieger-Jackett schlüpfen, der damals 21-Jährige schockte mit seiner athletisch­en Art, wie er Golf spielte, die gesamte Konkurrenz. Der durchtrain­ierte Kalifornie­r holte den Golfsport in den USA aus dem Nischendas­ein und ließ die TV-Einschaltq­uoten und die Preisgelde­r auf der PGA-Tour explodiere­n.

Auch 2018 boomen die Schwarzmar­ktpreise für die Masters-Tickets, die Woods-Mania ist wieder ausgebroch­en. Vergessen ist die schwere Zeit, als Woods Schlagzeil­en mit seinen zahlreiche­n Verletzung­en, seiner Ehekrise, seiner Sexsucht oder der Verhaftung wegen Drogenmiss­brauchs am Steuer machte. Jetzt lechzt der Weltrangli­sten-103. nach dem fünften Sieg beim Masters.

Vor fast genau einem Jahr sah seine Welt noch ganz anders aus. Zum vierten Mal musste sich die langjährig­e Nummer eins am lädierten Rücken operieren lassen. Woods‘ einzigarti­ge Karriere stand auf der Kippe. „Ich habe eine zweite Chance im Leben bekommen“, sagte er. „Ich bin ein wandelndes Wunder.“Bei den fünf Turniersta­rts seit seiner Rückkehr Ende Januar auf die PGA-Tour überzeugte Woods vor allem mit dem zweiten Platz in Palm Harbor und beeindruck­te die Konkurrenz. „Schaut euch an, wie er in den vergangene­n Wochen gespielt hat“, sagte Rory McIlroy. „Er hat wirklich eine große Chance.“

Doch der Kampf um den prestigetr­ächtigen Titel ist offen wie selten. Zahlreiche Topstars sind rechtzeiti­g in Schwung gekommen: Der zweimalige Masters-Sieger Bubba Watson gewann die Matchplay Championsh­ips in Austin, McIlroy feierte den Sieg beim PGA-Turnier in Orlando. Der Star aus Nordirland könnte den Karriere-Grand-Slam endlich perfekt machen. Der Masters-Titel fehlt noch in der Sammlung des 28-Jährigen. Auch den Weltrangli­stenersten Dustin Johnson und Vorjahress­ieger Sergio Garcia aus Spanien haben die Buchmacher auf dem Zettel.

Golf-Veteran Bernhard Langer (60) spielt zum 35. Mail in Augusta, wo er 1985 und 1993 triumphier­te und alle Tücken des schweren Par72-Platzes kennt. Martin Kaymer, der bis vor einer Woche wegen einer Handverlet­zung pausieren musste, will endlich wieder an seine alten Erfolge anknüpfen. Auch mit dem Augusta National Golf Club hat sich der zweimalige Major-Sieger aus Mettmann inzwischen arrangiert. Im Vorjahr spielte der 33-Jährige mit dem 16. Rang sein bisher bestes Resultat ein. Woods startet heute um 16.42 Uhr mitteleuro­päischer Zeit in einer Spielgrupp­e (Flight) mit dem Australier Marc Leishman und dem Engländer Tommy Fleetwood. Der frühere Weltrangli­stenerste Kaymer bildet unmittelba­r vor Woods einen Flight mit dem US-Amerikaner Zach Johnson und Branden Grace aus Südafrika. Langer geht um 18.43 Uhr auf den Kurs.

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FOTO: SMITH/AFP Lichtgesta­lt in Weiß: Tiger Woods steht beim Masters im Mittelpunk­t von Fans, Zuschauern und Medien.

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