FCS kann für Aufstiegsspiele planen
Dem 1. FC Saarbrücken fehlen nach dem 5:2 bei Astoria Walldorf rechnerisch nur noch vier Punkte aus den letzten fünf Spielen zum Erreichen der Relegation. Gestern Abend fiel das Urteil zum Saarlandpokalspiel in Homburg.
Nach dem Sieg bei Astoria Walldorf ist Regionalliga-Spitzenreiter Saarbrücken nur noch wenige Punkte vor dem ersten großen Ziel Aufstiegsspiele entfernt. Schlechte Nachrichten für den FCS gibt es dagegen in Sachen Pokal.
Das Verbandsgericht des Saarländischen Fußballverbands (SFV) hat gestern Abend das Urteil der Verbands-Spruchkammer gegen den 1. FC Saarbrücken wegen des Fehlverhaltens von Teilen seiner Anhänger im Viertelfinale des Saarlandpokals beim FC Homburg bestätigt. Damit bleibt es bei 5000 Euro Geldstrafe, einem Teilausschluss der Anhänger im Halbfinale beim FSV Jägersburg, künftig verschärften Sicherheitsauflagen sowie der Androhung des Ausschlusses aus dem Wettbewerb im Falle der Wiederholung der pyrotechnischen Umtriebe. Das Abbrennen der Pyrotechnik war ursächlich für dieses – nach Vereinsempfinden – zu harte, kaum durchführbare und durch seine Kollektivstrafen nicht den neuesten Verfahrenshinweisen des DFB entsprechenden Urteil. „Ich hatte mit dieser Entscheidung eigentlich gerechnet“, sagte FCS-Vize-Präsident Dieter Ferner gestern, „uns liegt noch keine Begründung vor. Darum werden wir diese abwarten und dann noch einmal prüfen, welche weiteren Möglichkeiten uns noch offen stehen.“
Normalerweise bleibt nach dem Spruch des Verbandsgerichtes nur noch ein Gnadengesuch an den SFV-Vorstand. Ob dies erfolgreich ist, darf bezweifelt werden. Schließlich hatte genau dieses Gremium Widerspruch gegen das Urteil eingelegt – es sei zu milde. „Die Quote erfolgreicher Gnadengesuche ist gering. Das heißt aber nicht, dass wir nicht miteinander reden werden und schauen, wie wir künftig mit solchen Spielen umgehen“, sagte SFV-Präsident Franz-Josef Schumann, „ich denke, es ist ein salomonisches Urteil. Man hätte mit keinem Spruch beiden Seiten gerecht werden können. So wurden beide Einsprüche zurückgewiesen. Ich hoffe, dieses Urteil setzt ein Signal. Damit die Chaoten sich ihr Tun künftig zwei Mal überlegen.“
Sportlich läuft dagegen wieder alles nach Plan beim FCS. Beim insgesamt überzeugenden 5:2 (2:1)-Erfolg im Nachholspiel bei Astoria Walldorf meldeten sich vor allem Markus Obernosterer und Tobias Jänicke mit jeweils zwei Toren zurück. Nach der bitteren 0:1-Heimniederlage am vergangenen Samstag gegen Waldhof Mannheim wollte die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner Wiedergutmachung leisten. „Uns hat die Leistung gegen Waldhof Mannheim natürlich auch gewurmt, und wir wollten gegen Walldorf wieder unser anderes Gesicht zeigen“, sagte Obernosterer, dem die Erleichterung deutlich anzumerken war, „jetzt gilt es für uns, den Fokus darauf zu legen, für die Aufstiegsspiele richtig in Form zu sein.“
Dass der FCS keinen der beiden ersten Plätze in der Regionalliga Südwest erreicht, ist nur noch mathematisch darstellbar. Bei fünf ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung auf Kickers Offenbach zwölf Punkte, die Tordifferenz ist um 28 Treffer besser. Das weiß auch Trainer Lottner: „Wir haben in Walldorf einen großen Schritt gemacht und die Steilvorlage der Offenbacher 2:3-Niederlage gegen Koblenz genutzt.“
Am Samstag werden in der Halbzeitpause der Drittliga-Partie des 1. FC Magdeburg gegen den Karlsruher SC die Paarungen der Aufstiegsspiele ausgelost. Weil die beiden Teilnehmer aus dem Südwesten da noch nicht endgültig feststehen, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt gelost, wer Südwest-Vertreter A und B sein wird. Die Spiele sollen planmäßig am 24. und 27. Mai ausgetragen werden. Nur drei Tage davor, am 21. Mai, soll der FCS – so er sich denn gegen Oberligist FSV Jägersburg durchsetzt (auf Wunsch der Polizei wohl am Dienstag, 10. April, 19 Uhr) – dann das Finale im Saarlandpokal bestreiten.
Gegen die Austragung seines Endspiels an diesem „Finaltag der Amateure“hat Energie Cottbus, Tabellenführer der Regionalliga Nordost, bereits Widerspruch eingelegt. Es wäre ein klarer Wettbewerbsnachteil gegenüber 1860 München, das als Meister der Bayern-Liga automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert ist und sich so ein Ausscheiden im Landespokal locker leisten konnte. So scheint bereits der nächste Disput zwischen dem Saarländischen Fußballverband und dem FCS programmiert.
„Ich hatte mit dieser Entscheidung eigentlich
gerechnet.“
Dieter Ferner
FCS-Vize-Präsident