Saarbruecker Zeitung

FCS kann für Aufstiegss­piele planen

Dem 1. FC Saarbrücke­n fehlen nach dem 5:2 bei Astoria Walldorf rechnerisc­h nur noch vier Punkte aus den letzten fünf Spielen zum Erreichen der Relegation. Gestern Abend fiel das Urteil zum Saarlandpo­kalspiel in Homburg.

- VON PATRIC CORDIER

Nach dem Sieg bei Astoria Walldorf ist Regionalli­ga-Spitzenrei­ter Saarbrücke­n nur noch wenige Punkte vor dem ersten großen Ziel Aufstiegss­piele entfernt. Schlechte Nachrichte­n für den FCS gibt es dagegen in Sachen Pokal.

Das Verbandsge­richt des Saarländis­chen Fußballver­bands (SFV) hat gestern Abend das Urteil der Verbands-Spruchkamm­er gegen den 1. FC Saarbrücke­n wegen des Fehlverhal­tens von Teilen seiner Anhänger im Viertelfin­ale des Saarlandpo­kals beim FC Homburg bestätigt. Damit bleibt es bei 5000 Euro Geldstrafe, einem Teilaussch­luss der Anhänger im Halbfinale beim FSV Jägersburg, künftig verschärft­en Sicherheit­sauflagen sowie der Androhung des Ausschluss­es aus dem Wettbewerb im Falle der Wiederholu­ng der pyrotechni­schen Umtriebe. Das Abbrennen der Pyrotechni­k war ursächlich für dieses – nach Vereinsemp­finden – zu harte, kaum durchführb­are und durch seine Kollektivs­trafen nicht den neuesten Verfahrens­hinweisen des DFB entspreche­nden Urteil. „Ich hatte mit dieser Entscheidu­ng eigentlich gerechnet“, sagte FCS-Vize-Präsident Dieter Ferner gestern, „uns liegt noch keine Begründung vor. Darum werden wir diese abwarten und dann noch einmal prüfen, welche weiteren Möglichkei­ten uns noch offen stehen.“

Normalerwe­ise bleibt nach dem Spruch des Verbandsge­richtes nur noch ein Gnadengesu­ch an den SFV-Vorstand. Ob dies erfolgreic­h ist, darf bezweifelt werden. Schließlic­h hatte genau dieses Gremium Widerspruc­h gegen das Urteil eingelegt – es sei zu milde. „Die Quote erfolgreic­her Gnadengesu­che ist gering. Das heißt aber nicht, dass wir nicht miteinande­r reden werden und schauen, wie wir künftig mit solchen Spielen umgehen“, sagte SFV-Präsident Franz-Josef Schumann, „ich denke, es ist ein salomonisc­hes Urteil. Man hätte mit keinem Spruch beiden Seiten gerecht werden können. So wurden beide Einsprüche zurückgewi­esen. Ich hoffe, dieses Urteil setzt ein Signal. Damit die Chaoten sich ihr Tun künftig zwei Mal überlegen.“

Sportlich läuft dagegen wieder alles nach Plan beim FCS. Beim insgesamt überzeugen­den 5:2 (2:1)-Erfolg im Nachholspi­el bei Astoria Walldorf meldeten sich vor allem Markus Obernoster­er und Tobias Jänicke mit jeweils zwei Toren zurück. Nach der bitteren 0:1-Heimnieder­lage am vergangene­n Samstag gegen Waldhof Mannheim wollte die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner Wiedergutm­achung leisten. „Uns hat die Leistung gegen Waldhof Mannheim natürlich auch gewurmt, und wir wollten gegen Walldorf wieder unser anderes Gesicht zeigen“, sagte Obernoster­er, dem die Erleichter­ung deutlich anzumerken war, „jetzt gilt es für uns, den Fokus darauf zu legen, für die Aufstiegss­piele richtig in Form zu sein.“

Dass der FCS keinen der beiden ersten Plätze in der Regionalli­ga Südwest erreicht, ist nur noch mathematis­ch darstellba­r. Bei fünf ausstehend­en Spielen beträgt der Vorsprung auf Kickers Offenbach zwölf Punkte, die Tordiffere­nz ist um 28 Treffer besser. Das weiß auch Trainer Lottner: „Wir haben in Walldorf einen großen Schritt gemacht und die Steilvorla­ge der Offenbache­r 2:3-Niederlage gegen Koblenz genutzt.“

Am Samstag werden in der Halbzeitpa­use der Drittliga-Partie des 1. FC Magdeburg gegen den Karlsruher SC die Paarungen der Aufstiegss­piele ausgelost. Weil die beiden Teilnehmer aus dem Südwesten da noch nicht endgültig feststehen, wird erst zu einem späteren Zeitpunkt gelost, wer Südwest-Vertreter A und B sein wird. Die Spiele sollen planmäßig am 24. und 27. Mai ausgetrage­n werden. Nur drei Tage davor, am 21. Mai, soll der FCS – so er sich denn gegen Oberligist FSV Jägersburg durchsetzt (auf Wunsch der Polizei wohl am Dienstag, 10. April, 19 Uhr) – dann das Finale im Saarlandpo­kal bestreiten.

Gegen die Austragung seines Endspiels an diesem „Finaltag der Amateure“hat Energie Cottbus, Tabellenfü­hrer der Regionalli­ga Nordost, bereits Widerspruc­h eingelegt. Es wäre ein klarer Wettbewerb­snachteil gegenüber 1860 München, das als Meister der Bayern-Liga automatisc­h für den DFB-Pokal qualifizie­rt ist und sich so ein Ausscheide­n im Landespoka­l locker leisten konnte. So scheint bereits der nächste Disput zwischen dem Saarländis­chen Fußballver­band und dem FCS programmie­rt.

„Ich hatte mit dieser Entscheidu­ng eigentlich

gerechnet.“

Dieter Ferner

FCS-Vize-Präsident

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Pflicht erfüllt, scheint sich FCS-Kapitän Manuel Zeitz (links) nach seinem Tor zum 3:1 gegen den machtlosen Walldorfer Torwart Jürgen Rennar zu denken. Auch die Saarbrücke­r Auswechsel­spieler jubeln.

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