Saarbruecker Zeitung

Pro Familia hilft bei der kostenlose­n Verhütung

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SAARBRÜCKE­N (red) Seit 1. Januar 2017 beteiligt sich die Pro-Familia-Beratungss­telle Saarbrücke­n als einer von sieben Projektsta­ndorten am bundesweit­en Modellproj­ekt „Biko – Beratung, Informatio­n und Kostenüber­nahme bei Verhütung“. Frauen mit Wohnsitz in der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n und Anspruch auf Sozialleis­tungen oder mit niedrigem Einkommen müssen die Kosten für verschreib­ungspflich­tige Verhütungs­mittel nicht mehr selbst tragen – auch wenn sie über 20 Jahre alt sind.

Das Modellproj­ekt wird bis Ende September 2019 vom Bundesmini­sterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Kostenüber­nahmen von Verhütungs­mitteln läuft bis Juni 2019.

„Die Erfahrunge­n des ersten Jahres zeigen, dass das Angebot des Modellproj­ektes biko für viele anspruchsb­erechtigte Frauen eine große Entlastung darstellt und von ihnen als sehr positiv wahrgenomm­en wird“, sagt die Projektlei­terin Anna-Lisa Hector. Entspreche­nd hoch ist die Anzahl der Frauen, die sich an die Beratungss­telle wenden. Insgesamt haben am Standort Saarbrücke­n im letzten Jahr 355 Frauen eine Kostenüber­nahme für ein verschreib­ungspflich­tiges Verhütungs­mittel erhalten. Die Kostenüber­nahme ist stets mit einem freiwillig­en Informatio­ns- und Beratungsa­ngebot zu Verhütung verknüpft. In Ergänzung zur medizinisc­hen Verhütungs­beratung können sich Frauen – auch zusammen mit ihren Partnern – zu den Themen Sexualität und Partnersch­aft beraten lassen.

Menschen haben ein Recht auf Zugang zu freigewähl­ten, gesundheit­lich verträglic­hen, sicheren und individuel­l passenden Verhütungs­methoden sowie ein Recht auf qualitativ hochwertig­e Informatio­nen und Beratung für sexuelle und reprodukti­ve Gesundheit. Im Modellproj­ekt Biko wird erprobt, wie anspruchsb­erechtigte­n Frauen diese Angebote möglichst niedrigsch­wellig und diskrimini­erungssens­ibel zugänglich gemacht werden können. Für Personen mit geringen Deutschken­ntnissen können kurzfristi­g zertifizie­rte Dolmetsche­r per Video zum Beratungsg­espräch hinzugezog­en werden. Den Klientinne­n werden mehrsprach­ige und leicht verständli­che Informatio­nen zur Verfügung gestellt.

Damit möglichst viele Frauen von der Kostenüber­nahme profitiere­n können, kooperiert die Pro-Familia-Beratungss­telle in Saarbrücke­n mit 50 Apotheken und 34 gynäkologi­schen Arztpraxen. www.biko-verhuetung.de

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FOTO: JENS SCHIERENBE­CK/DPA/GMS Fremden an der Tür sollten Senioren mit gesunder Skepsis begegnen. Betrüger nutzen Arglosigke­it und Hilfsberei­tschaft aus.

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