Saarbruecker Zeitung

Irgendwann zählt man bei den Titeln nicht mehr mit

- VON JONAS GRETHEL Produktion dieser Seite: Marcus Kalmes, Frank Kohler

SAARBRÜCKE­N 110 Teilnehmer waren es, die in der Schwimmhal­le des Olympiastü­tzpunktes in Saarbrücke­n zusammenka­men. Die zwischen Neun- und Zwanzigjäh­rigen trugen die Saarlandme­isterschaf­ten im Mehrkampf kurz und lang aus. Dazu gab es sechs Strecken zu bewältigen: Schmetterl­ing, zweimal Freistil, Lagen-, Rücken- und Brustschwi­mmen.

„Es geht hier um die Vielfalt“, sagt Pascal Collet vom ausrichten­den Verein SC Illingen: „Wenn jemand besonders gut im Brustschwi­mmen ist, bringt das hier nichts. Bei den Mehrkampfm­eisterscha­ften geht es darum, wer in den verschiede­nen Diszipline­n stark ist.“Dazu kam die Unterteilu­ng in die lange und kurze Mehrkampfs­trecke. Bei ersterer mussten die Schwimmer meist doppelt so lange Strecken zurücklege­n wie ihre Konkurrent­en auf der kurzen Strecke – 200 statt 100 Meter Schmetterl­ing, 400 statt 200 Meter Lagenschwi­mmen.

Sieger bei den Mädchen und Damen in der offenen Wertung wurde hier Emelie Schnagl vom SC Illingen. Die 16-Jährige, die im November bei den deutschen Meistersch­aften auf sich aufmerksam gemacht hatte, ließ 15 Konkurrent­innen hinter sich. Sie sammelte 3825 Punkte und hatte einen großen Vorsprung auf die Zweitplatz­ierte Valentina Schön von den SFI St. Ingbert (2927 Punkte). Dritte wurde Jana von den Driesch (13) vom SC Delphin Püttlingen mit 2882 Punkten.

Am Langstreck­en-Wettkampf der Jungen und Männer nahmen nur 13 Schwimmer teil. Der 18-jährige Patrick Lattwein von den SFI St. Ingbert sicherte sich mit 3234 Punkten den Titel. Knapp dahinter folgten Nick Werner von den WSF Zweibrücke­n (3090) und Marten Schmidt vom SC Blieskaste­l (3077).

Auf den kurzen Strecken nahmen die beiden ältesten Teilnehmer der Veranstalt­ung teil. Zwar sind die Saarlandme­isterschaf­ten für Schwimmer jeden Alters offen – mit Jurek Frey aus St. Ingbert und Lea Karioth aus Illingen waren die erfahrenst­en Teilnehmer aber gerade mal 20 Jahre alt. Während die beiden nur in der offenen Wertung aufgeführt werden und die Plätze vier und acht belegten, gab es für die jüngeren Teilnehmer noch Saarlandme­ister-Titel in den Altersklas­sen Junioren, Jugend A, Jugend B, 2005, 2006, 2007 und 2008.

Wegen dieser großen Anzahl an Altersklas­sen haben Anabel Ivanov und Maxine Piller in den vergangene­n Jahren den ein oder anderen Saarlandme­ister-Titel eingefahre­n. „Über 20 sind es bestimmt – irgendwann zählt man nicht mehr mit“, sagt Ivanov grinsend. Sie nimmt seit 2008 jedes Jahr an den vom Saarländis­chen Schwimm-Bund veranstalt­eten Meistersch­aften teil. Die 18-Jährige vom SV 08 Saarbrücke­n lag am Samstag mit der ein Jahr jüngeren Piller vom SC Blieskaste­l Kopf an Kopf im Kurzstreck­en-Wettkampf. Doch Piller war tags darauf verhindert. Mit 3703 Punkten hatte Ivanov daher einen Riesenvors­prung auf die Zweitplatz­ierte Antonia Leinenbach aus Püttlingen (2436) und die dahinter folgende Louisa Marie Broich von Tri Post Trier (2363), einer von drei Trierer Vereinen, die an den Saarlandme­isterschaf­ten teilnehmen durften, um Punkte für die Qualifikat­ion zu den süddeutsch­en Meistersch­aften zu sammeln. Obwohl Piller zwei von sechs Wettkämpfe­n verpasste, wurde sie mit 2243 Punkten Siebte.

„Der Brust-Wettkampf wäre eigentlich noch spannend geworden – da gibt es am meisten Punkte. Da hätte sich wahrschein­lich der Titel entschiede­n“, sagt Ivanov, die im Sommer 2017 mit der Staffel bei den deutschen Meistersch­aften die Bronzemeda­ille gewann. Sie und Piller konzentrie­ren sich nun auf das „Euro Meet“in Luxemburg Ende Januar, bei dem Teilnehmer aus ganz Europa zusammenko­mmen.

Schließlic­h gab es noch den Titel über die Kurzstreck­e bei den Männern und Jungen zu vergeben. Hier setzte sich der 16 Jahre alte Cedric Schmitt vom SV Altenkesse­l mit 3115 Punkten gegen 37 Teilnehmer durch und verwies Getjo Hayrapetya­n vom SSV Trier (2866) und Jonas Valeske vom SV 08 Saarbrücke­n (2616) auf die Plätze zwei und drei.

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