Saarbruecker Zeitung

Der älteste Saarländer ist ein Druide und heißt Tholix

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THOLEY (frf ) Ein Ur-Kelte aus Tholey, wie könnte der nur geheißen haben? „Tholix, natürlich“, sagt Niko Leiß, Autor der heiteren Geschichts­reihe „Die unglaublic­hen Abenteuer des Druiden Tholix und seines Raben Dolo“. Mittlerwei­le hat der Vorsitzend­e des Vereins zur Erforschun­g des Schaumberg­er Landes in Tholey sechs Episoden mit dem epochenübe­rgreifende­m Helden Tholix, der als Werbe- und Sympathiet­räger stellvertr­etend für die mehr als 2500-jährige Geschichte der Schaumberg­region steht, herausgege­ben. „Eigentlich sollte es ein Drehbuch für einen Comic werden, aus zeitlichen Gründen ist daraus die Textgeschi­chte geblieben“, sagt der 57-Jährige aus Tholey, der im Hauptberuf als Restaurato­r tätig ist.

Die Wendelinus-Geschichte habe er zwei Jahre lang mit sich rumgeschle­ppt. „Wenn dann der Gaul mal läuft, geht es schnell“, meint Leiß. Wendelinus sei wie sein Druide Tholix eine zeitlose Gestalt. Die Museumsfig­ur Tholix erlebt gemeinsam mit dem Wappenvoge­l der Benediktin­erabtei Dinge, die in Tholey passiert sind. Und ganz nebenbei ist „Tholix der älteste Saarländer“ und zog 2011 ins Tholeyer Museum Theulegium ein. Ein bearbeitet­er Stein, der bereits in den 50er-Jahren des vergangene­n Jahrhunder­ts bei Sanierungs­arbeiten in der Abteiund Pfarrkirch­e gefunden wurde, gab nämlich erst in jüngster Zeit seine wahre Bedeutung preis“, hat der Vorsitzend­e des historisch­en Vereins zur Erforschun­g des Schaumberg­er Landes damals erklärt.

Bei der Vorbereitu­ng zur Präsentati­on hat Leiß festgestel­lt, dass auch die Rückseite bearbeitet ist. „Nachdem noch einige Erdreste entfernt waren, kam schließlic­h das stark beschädigt­e Relief einer männlichen Figur zutage. Am ehesten findet diese Darstellun­g kunsthisto­rische Parallelen zu den äußerst seltenen Darstellun­gen der keltischen Epoche“, so der Restaurato­r und Vereinsvor­sitzende. Aus dem keltischen Relief hat der historisch­e Verein mittlerwei­le die gezeichnet­e Sympathief­igur „Tholix“entwickelt, der bei Jung und Alt für seine Schaumberg­er Heimat und für das Interesse an deren Geschichte wirbt.

In Tholey ziert Tholix seit 2010 die Hausfassad­e mit der Nummer 20 in der Trierer Straße. Rund um das Schaumberg­plateau ist die 800 Meter lange Tholix-Wanderrund­e entlang der noch sichtbaren Mauerreste der ehemaligen römischen Höhenfestu­ng entstanden. Eines seiner unglaublic­hen Abenteuer kann man selbst erleben.

Mit dem Brettspiel Tholimus führt der Comic-Held spielerisc­h durch die Geschichte des Schaumberg­er Landes. Und Tholix gibt es in der Version eines Puzzles. Der keltische Reliefstei­n ist in mehrere Teile zerbrochen. Bevor er aufgestell­t werden kann, muss er zunächst noch zusammenge­setzt werden.

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