Saarbruecker Zeitung

Kias kleines SUV treibt’s richtig bunt

Kleine SUVs machen auf dem deutschen Markt das am schnellste­n wachsende Segment aus. Da will Kia nicht beiseitest­ehen und bringt jetzt den 4,14 Meter langen Stonic in den Handel.

- VON INGO REUSS

FRANKFURT Stark im Aufwind befinden sich derzeit die kleineren SUVs. Vom Absatz her lassen sie die größeren Modelle der Kompakt-SUVs wohl bald hinter sich. Dabei will auch Kia mitmischen und bringt jetzt nach dem erfolgreic­hen kompakten Sportage das kleine SUV Stonic auf den Markt. Der Wagen ist nur 4,14 Meter lang. Er wird ohne Allradantr­ieb ausgeliefe­rt.

Nicht nur mit dem kraftvoll markanten Design spricht der Stonic viele Kunden an. Kia hat ihm zudem eine modifizier­te Tigernase verpasst, die Dachlinie sportlichn­iedrig und die Proportion­en insgesamt mit kurzen Überhängen stimmig gehalten. Ein weiterer, von vielen geschätzte­r Vorteil ist die erhöhte Sitzpositi­on.

Vier Erwachsene (maximal fünf) fühlen sich gut untergebra­cht. Wenn Fahrer und Beifahrer ihr Gestühl nicht zu weit zurückschi­eben, bleibt im Fond des Fünftürers, der kein „Baby-Sportage“sein will, noch genug Platz für die Beine. Auch die Kopffreihe­it reicht für gängige Körpergröß­en aus. Ins Ladeabteil passen 352 Liter, maximal bis zu 1155 Liter Gepäck.

Kia bietet für das kleine SUV 29 Ein- und Zweifarb-Lackierung­en. Auch bei den Interieurf­arben – insgesamt gibt es drei Pakete – und der emotionale­n Innenbeleu­chtung wird geklotzt, bei den Materialie­n weniger. Cockpit-Elemente wie Armaturent­afel oder Seitenverk­leidungen müssen mit Hartplasti­k auskommen. Die Bedienung ist übersichtl­ich. Ein großer Drehregler ist zum Beispiel für die Klimaanlag­e zuständig. In der Ausstattun­gsstufe „Edition 7“muss sie manuell bedient werden, ab „Vision“gibt es eine Klimaautom­atik.

Viele andere Einstellun­gen lassen sich über den Touchscree­n vornehmen, deshalb stören keine unnötigen Schalter, Tasten oder Hebel. Ansonsten wird, wie bei neuen Modellen üblich, die Vernetzung großgeschr­ieben. Als erster Kia verfügt der Stonic über ein Infotainme­nt-System mit Sieben-ZollTouchs­creen und Smartphone-Integratio­n.

Als Antrieb stehen drei Benziner und ein Diesel parat. Dieser in der Praxis sparsame und durchzugss­tarke 1.6 CRDi mit 110 PS bekommt vorläufig keinen Filter gegen Stickoxide. Stärker gefragt sind in der kleinen Fahrzeugkl­asse ohnehin die Benziner. Es stehen zwei Sauger zur Auswahl: ein 1,2-Liter mit 84 PS/62 kW und 122 Newtonmete­rn maximalem Drehmoment sowie ein 1,4-Liter mit 99 PS/73 kW und 133 Nm. Topmotoris­ierung ist der 1,0-Liter-Turbo-Dreizylind­er (1.0 T-GDI) mit 120 PS/88 kW und 172 Nm. Sie verbraucht nach der Norm 5,0 Liter Super.

Auf ersten Testfahrte­n gab sich der kleine Dreizylind­er in den unteren Gängen sehr lebendig. Beim Durchdrück­en des Gaspedals knurrt er bauarttypi­sch kernig, hält sich aber ansonsten akustisch zurück. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 10,3 Sekunden. Der sechste Gang erscheint etwas lang übersetzt, da fehlt der Durchzug unter etwa 2000 Touren vor allem beim Beschleuni­gen und an Steigungen. Es handelt sich halt um einen Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 kleines SUV

Preis: 18 390 Euro

Länge: 4,14 Meter

Breite: 1,76 Meter

Höhe: 1,51 Meter

Radstand: 2,58 Meter Leergewich­t: 1230 Kilogramm Zuladung: 410 Kilogramm Anhängelas­t: 1110 Kilogramm Gepäckraum: 352 – 1155 Liter Motor: Dreizylind­er-Benziner Hubraum: 998 ccm

Leistung: 120 PS/88 kW Drehmoment: 172 Nm (1500/min) Schadstoff­klasse: Euro 6

Spitze: 185 km/h

0 auf 100 km/h: 10,3 Sekunden Normverbra­uch: 5,0 Liter Super CO2-Ausstoß: 115 g/km

Ausführung:

Spar- und Schongang zum Mitschwimm­en auf der Autobahn.

Nur der 1,2-Liter-Basisbenzi­ner ist mit einem Fünfgangge­triebe kombiniert. Bei allen anderen Modellvari­anten gibt es sechs Gänge serienmäßi­g. Erst im nächsten Jahr wird für den 1.0 T-GDI ein von Kia selbst entwickelt­es Siebenstuf­enDoppelku­pplungsget­riebe erhältlich sein. Eine Hybridvers­ion soll ebenfalls später kommen.

Der südkoreani­sche Hersteller bietet vier Ausstattun­gsstufen an. Für die bis hin zur Klimaanlag­e schon ordentlich ausgestatt­ete Basisstufe „Edition 7“(ab 15 790 Euro) werden sich voraussich­tlich 15 Prozent der Käufer entscheide­n. Standard in dieser Einstiegss­tufe sind neben Radio, BluetoothS­pracherken­nung und Start-Stopp auch sechs Airbags, erweiterte­s Stabilität­ssystem, Gegenlenku­nterstützu­ng und Berganfahr­hilfe. Darauf folgt die Stufe „Vision“(ab 17 490 Euro), unter anderem mit Klimaautom­atik, LED-Tagfahrlic­ht beheizbare­m Lederlenkr­ad, Sitzheizun­g und Parksensor­en hinten. Sie soll 35 Prozent der Käufer überzeugen. Beim „Spirit“(ab 18 990 Euro) inklusive 3,5-Zoll-Display, Notbremsas­sistent, Müdigkeits­erkennung, Rückfahrka­mera und Spurhaltea­ssistent liegt die Erwartung am höchsten (42 Prozent). Den kleinen Restanteil soll die feine „Platinum Edition“(ab 23 890 Euro) ausmachen, unter anderem mit elektrisch­em Glasschieb­edach, Lederbezüg­en, Karten-Navigation, Smart-Key, Querverkeh­rswarner und Spurwechse­lassistent.

Karosserie und Fahrwerk geben keinen Anlass zu meckern. Das Chassis wirkt stabil und verwindung­ssteif. Bereits auf den ersten Kilometern spürt der Fahrer, dass der Stonic vom Rüsselshei­mer Entwicklun­gszentrum „europäisch“abgestimmt ist. Der Kleinwagen gibt sich agil, nicht zuletzt durch die direkte Lenkung. Gut fürs Manövriere­n ist der kleine Wendekreis (10,4 Meter). Die Federung ist relativ straff ausgelegt, aber nicht unkomforta­bel.

Bei Kia soll der Stonic hinter dem Sportage und dem Kompaktwag­en Ceed die Nummer drei im Verkauf werden. Die Verkaufsst­rategen betonen, dass ihr neustes Modell den meisten Konkurrent­en wie Renault Captur, Peugeot 2008, Opel Crossland X oder Mazda CX-3 in den verfügbare­n Ausstattun­gsdetails überlegen ist. Der Neue ist ab 30. September im Handel.

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FOTOS: KIA Für den Kia Stonic stehen 29 Ein- und Zweifarb-Lackierung­en sowie drei Interieur-Farbpakete zur Auswahl.
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Farbliche Akzente lassen das Cockpit des Stonic peppig wirken.

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