Lieber Familie statt Profi-Fußball
Saar 05 erwartet an diesem Samstag Engers. Für die Saarbrücker wird wieder Abdul Kizmaz auflaufen. Er hatte schon einen Profi-Vertrag.
Seine Sicht auf die Dinge hatte sich aber schon bald gewandelt. „Als dann meine Freundin schwanger war und die Kleine auf die Welt kam, habe ich mit meiner Ausbildung zum Bürokaufmann angefangen. Man weiß nie, wie lange das mit dem Fußball funktioniert. Wenn ein Kind auf die Welt kommt, denkt man anders“, erzählt er.
Kizmaz verließ den FCS. Er folgte seinem ehemaligen Sportdirektor beim FCS, Dieter Ferner, zu Borussia Neunkirchen. „Dieter hatte mich beim FCS mit hochgenommen in die 3. Liga“, berichtet Kizmaz. Für die Borussia spielte er dann 125-mal in der Oberliga. Heute ist er 25, wohnt in Sulzbach und arbeitet als Personal-Disponent. Seine „Kleine“ist vier Jahre alt. „Mit Abstand ist das Kind das Wichtigste in meinem Leben. Das steht an erster Stelle“, sagt er und ergänzt mit einem Lachen: „Nach meiner Familie kommt natürlich Fußball.“
Der Abwehrspieler landete Anfang dieses Jahres beim Oberligisten Saar 05 Saarbrücken. „Der Trainer versteht das. Er hat selber Frau und Kind. Er versteht, wenn ich sage, ich muss mir einen Tag freinehmen und Zeit mit der Familie verbringen. Er steht voll und ganz hinter mir“, sagt Kizmaz. Und obwohl manchmal die Familie Vorrang hat, ist er aus dem Stammkader von Trainer Timon Seibert nicht mehr wegzudenken. Beim 4:0 im Saarlandpokal gegen einen seiner ehemaligen Clubs, den Saarlandligisten FSG Bous, stand er am vergangenen Mittwoch 90 Minuten auf dem Feld. Zum Liga-Heimspiel an diesem Samstag um 14.30 gegen Aufsteiger FV Engers sagt er: „Engers ist stark, körperlich robust und heimstark. Auswärts hat der FV nur ein Spiel gewonnen und sozusagen eine kleine Schwäche. Ich denke, dass wir gerade zu Hause eine Chance haben und einen Dreier holen müssen.“
Abdul Kizmaz
„Man weiß nie, wie lange das mit dem Fußball funktioniert. Wenn ein Kind auf die Welt kommt, denkt man
anders.“
Saar 05 Saarbrücken