Im Karateclub Meier fließt Blut
Marc André Misman und sein Team drehen einen neuen Kurzfilm. „Happy Hour“soll zum Ophüls-Preis.
SAARBRÜCKEN Eigentlich ist der Karate Club Meier eine Szenekneipe im Nauwieser Viertel. In den letzten Tagen war sie jedoch tagsüber der Drehort für den neuen Kurzfilm von Marc André Misman. „Die Kneipe gehört einem Freund, ich bin hier seit zwanzig Jahren Gast und habe hier sogar selbst schon mal gejobbt“, erklärt Marc André Misman die Wahl der Location. Währenddessen sitzt der freiberufliche Filmemacher, der Kommunikationsdesign und Media Arts & Design studiert hat, am Tresen. Im Rest der schummrigen Kneipe sind Taschen mit der professionellen Filmausrüstung und Kabel verteilt, unentgeltlich und ehrenamtlich arbeiten. Das hier ist ein künstlerischer Film, und damit für alle eine Abwechslung im Vergleich zu dem, was sie sonst machen“. Dann fügt er noch hinzu: „Gestern der Dreh hat super geklappt, und wir haben richtig viel Spaß dabei“.
Während er das sagt, kommt Sarah Tonnelier zu ihm, sie ist für die Requisite und die Ausstattung zuständig. Sie berichtet Erfreuliches: die Genehmigung für die Waffe in der Schießszene ist da. ‚“Die muss extra beantragt werden“, erklärt sie. Für MarcAndréMismanbedeutetdas,die Aufnahmen können weitergehen. Dann zwängt er sich ebenfalls in das Lager, um dem Team die bevorstehende Szene nochmal genau zu erklären.
Währenddessen sitzen die übrigen Filmschaffenden an einem Tisch neben der Tür, vor ihnen ist ein kleiner Monitor aufgebaut, auf dem sie das Geschehen im Lager genau verfolgen können. Dort wird Christoph Bautz als Frank von Oona von Maydell als Vivien mit einer Pistole bedroht werden. Und während die Schauspieler von ihrem Regisseur genaue Anweisungen erhalten, wird ganz nebenbei die Schauspielerin nochmals frisiert und ihre Kleider werden geordnet. Bevor die Szene nun gedreht werden kann, erzählt der Regisseur noch, dass der fertige 15-minütige Kurzfilm beim Max-Ophüls-Festival eingereicht werden soll. „Wir beten, dass wir genommen werden und der Film dort uraufgeführt werden kann“.