Angeklagter belastet Ehefrau im Höxter-Prozess
PADERBORN (dpa) Im Prozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter sind gestern Aufzeichnungen des Angeklagten Wilfried W. verlesen worden, in denen er seine ExFrau beschuldigt. Angelika W. soll demnach für den Tod von Anika W. aus Niedersachsen verantwortlich sein. Die 33-Jährige ist eine der beiden Frauen, die in dem Haus in Höxters Stadtteil Bosseborn ums Leben gekommen sind. Nach den Notizen des 47-Jährigen soll seine Mitangeklagte das Opfer nach einem Wutanfall gewürgt und so ohne sein Wissen getötet haben. Die beiden Angeklagten sollen die Leiche der Frau aus Uslar in einer Kühltruhe gelagert, später zerstückelt und in einem Ofen verbrannt haben.
Die Notizen hatte Wilfried W. an den psychiatrischen Gutachter in dem Verfahren übergeben. Auf über 21 Seiten schildert er aus seiner Sicht das Verhältnis zu seiner Ex-Frau Angelika W. Er habe unter ihrer dominanten Art gelitten, sei von ihr aber auch abhängig gewesen. Durch einen provozierten Autounfall bei Tempo 90 habe Angelika W. ihn umbringen wollen.
Das Paar soll über Jahre hinweg mehrere Frauen in dem Haus in Ostwestfalen schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Der 47-Jährige und die 48-Jährige sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Der Prozess wird am 12. September fortgesetzt.